Kirchberg / Chirpăr / Kürpöd

In Kirchberg lässt sich noch deutlich die im 13. Jh. errichtete romanische dreischiffige Basilika in der Kirche ablesen. Der Chor mit dem Kreuzgratgewölbe und der halbrunden Apsis, sowie die Arkadenbögen zu den Seitenschiffen verblieben, ebenso wie auch der Westturm, ohne größere bauliche Veränderungen. Zur Sicherung erhielt die Kirche im 15. Jh. einen polygonalen Bering mit einem vorgelagerten Zwinger. Die Anlage war ehemals von sechs Türmen geschützt, von denen sich keiner erhalten hat. Um 1500 wurde der Westturm der Kirche mit einem Wehrgeschoss befestigt, die Kirche blieb vermutlich ohne eigene Wehrbauten. Erst 1862 wurden die Seitenschiffe und das Mittelschiff mit einer flachen Stuckdecke ausgestattet und über dem Mittelschiff wurde ein niedrigeres Dach errichtet. Der Innenraum ist durch die Ausstattung aus dem 18. Jh. geprägt. Auf der gemauerten Westempore steht die 1778 gebaute Orgel. Der Altar wurde 1795 in der Werkstatt von Johannes Folberth in Schäßburg (Sighişoara) geschaffen.

Ort

Infolge der Türkenkriege um 1500 wurde der siebengeschossige Glockenturm der Dorfkirche von Kirchberg zum Bergfried verstärkt und ist auch heute noch – über 500 Jahre später – der höchste Turm im Harbachtal (Valea Hârtibaciului). In früheren Zeiten war es in Kirchberg üblich, dass sich nach dem Gottesdienst das ganze Dorf auf dem Platz vor der Kirche zum Tanz versammelte. Ein besonders beliebter Brauch war, wie auch in anderen sächsischen Dörfern, das Maibaumaufstellen im Frühjahr. Dieser Brauch hat eine lange Geschichte und ist schon aus der griechisch-römischen Antike überliefert. Im 13. Jh. galt der Maibaum als Symbol der Lebensfreude und diente gleichzeitig zum Vertreiben des Bösen und Lebensfeindlichen. Im 16. Jh. änderte sich die Funktion des Maibaums hin zum „Liebesmaien“: Geheime Liebschaften wurden von den Burschen durch das Aufstellen des Baumes im Hof ihrer Geliebten öffentlich bekannt gemacht.