Mardisch / Moardăş / Mardos

Die Mardischer Kirche entstand Anfang des 15. Jh. als gotische Saalkirche. Besonders erwähnenswert ist die Bauplastik im Chor. Die Gewölberippen ruhen auf Konsolen, die sehr reichhaltig und fein dekoriert sind. Hinzu kommen die drei Chorfenster in Maßwerk, die seit dem Jahr 2010 schrittweise repariert werden. Diese Arbeiten sind Teil eines Projektes zur Instandsetzung der Kirchenburg, das seit dem Jahr 2008 auf Initiative der Leitstelle Kirchenburgen mit verschiedenen Kooperationspartnern organisiert wird. Reparaturen wurden bisher vor allem am Dachstuhl, den Wänden und Fassaden sowie der Decke durchgeführt. In weiteren Bauabschnitten ist unter anderem die Ausbesserung und Wiederherstellung des Fußbodens im Langhaus und im Chor geplant. Ziel des Vorhabens ist es, die Kirche so weit zu reparieren, dass der Innenraum wieder genutzt werden kann.

Ort

„Totgesagte leben länger“, könnte man meinen, wenn man sich mit der Geschichte des Dorfes Mardisch beschäftigt. Der kleine Ort hatte es wegen seiner Lage abseits bedeutender Handelswege schon immer etwas schwerer. Und nach wechselvoller 500-jähriger Geschichte schien nach 1860 das Ende nahe. Der Pfarrer beschwerte sich über den schlechten Zustand der Kirchenburg: Die Sakristei musste bereits 1874 abgetragen werden und erst 1880 entschloss sich die Gemeinde endlich zu Reparaturen. Doch während die Männer im Wald Holz schlugen, um den beschädigten Glockenturm zu stützen, brach dieser in sich zusammen. Von den folgenden Jahrzehnten berichtet ein Ortschronist, dass Sittenverfall und Misswirtschaft viele Bewohner zur Auswanderung nach Amerika trieben. Knapp 100 Jahre später verließen die vorerst letzten Deutschen das Dorf. Damit schien das Schicksal ihrer Kirchenburg erneut besiegelt zu sein. Seit dem Jahr 2009 wird die Kirchenburg jedoch schrittweise wieder instand gesetzt.

AktivitätenDer Botschafter zu Besuch in Mardisch

Im Jahr 2009 entwickelte die Leitstelle Kirchenburgen mit der Städtischen Fachschule für Bautechnik München, der HOG Mardisch und dem Bezirkskonsistorium Mediasch die Idee für ein internationales Gemeinschaftsprojekt zur Restaurierung der Kirchenburg. In den folgenden Jahren kamen weitere Partner dazu und das Vorhaben wurde auch auf das benachbarte Martinsdorf ausgeweitet. Anlässlich einer Förderung aus dem US-amerikanische Denkmalpflegefonds AFCP besuchte der US-Botschafter Mark Gitenstein und seine Frau im Jahr 2011 die Kirchenburg Mardisch.