Vorweihnachtliche Traditionen, lokale und regionale Handwerksprodukte, Weihnachtsmusik und eine fröhliche Stimmung haben den Weihnachtsmarkt in Holzmengen (Târg de Crăciun la Hosman) auch in seiner vierten Auflage zu einem unvergesslichen Adventserlebnis für Groß und Klein gemacht!
Wie schafft man es in nur fünf Jahren, eine Veranstaltung zu einem fixen und unverzichtbaren Bestandteil des vorweihnachtlichen Eventkalenders zu machen? – Das Team des CEPIT-Vereines, der Stiftung Kirchenburgen, des Vereines CasApold und des Siebenbürgenforums wissen wohl Bescheid, denn genau dieses Kunststück ist ihnen mit dem Weihnachtsmarkt in Holzmengen gelungen! Ruth István (Stiftung Kirchenburgen) vom Organisationskommittee schildert: “Für uns ist es in jedem Jahr eine schöne Aufgabe und eine große Freude den Weihnachtsmarkt in Holzmengen vorzubereiten und durchzuführen und wir sind ganz stolz und froh über den großen Anklang und die steigenden Besucherzahlen.” Über 500 Gäste, nicht nur aus der Hermannstädter Gegend, sondern auch aus anderen Landkreisen und Regionen Rumäniens, haben die liebe- und mühevollen Vorarbeiten der Organisatoren des Weihnachtsmarktes in Holzmengen auch in diesem Jahr gebührend belohnt.
Der im Jahr 2018 etablierte Weihnachtsmarkt in der Harbachtalgemeinde wurde zum vierten Mal (im Jahr 2020 musste coronabedingt pausiert werden) von der Stiftung Kirchenburgen, dem Holzmengener CEPIT-Verein, dem Verein CasApold sowie dem Demokratischen Forum der Deutschen in Siebenbürgen (DFDS) mit lokalen Partnervereinen und dem Hermannstädter Bezirkskonsistorium umgesetzt. Finanziell wurde die Veranstaltung vom Département für Interethnische Beziehungen der rumänischen Regierung, der HOG Holzmengen, dem Kulturwerk der Siebenbürger Sachsen sowie der Bayerischen Landesregierung unterstützt.
Bewährtes und Premieren beim Weihnachtsmarkt
Mit 25 Ausstellern und Verkaufsständen hat sich das Angebot im Vergleich zum vergangenen Jahr fast verdoppelt! Erstmals gab es neben den vorweihnachtlichen Klassikern – Punsch und Glühwein – auch regionales Bier: Der Verein Churchfortress – Friends of Hundertbücheln/Movile schenkte seinen Hopfen-Tropfen unter dem genialen Produktnamen “Hundertbierchen” aus. Neben den Colindători aus Holzmengen, die in Volkstracht in der Pfarrscheune traditionelle rumänische Weihnachtslieder erklingen ließen, lud Organist Remus Henning (Heltau-Bukarest) zu einem Orgelkonzert in die evangelische Kirche. Um den Besuch des Weihnachtsmannes und das Kinderprogramm kümmerte sich zur Freude der Jüngsten der Verein Școala Trimitoare. Das unumstrittene Highlight war freilich auch heuer die Lebende Krippe. Die Geburtenszene sowie der Umzug fanden innerhalb des Geländes der Kirchenburg statt. Den Abschluss bildete wie immer eine musikalische Überraschung, in diesem Jahr in der Form einer Gesangs- und DJ-Performance von Vlad Mihăescu und Maria Balabaș-Mihăescu des Vereins Minimorum als Muze.Gemuse aus Martinsberg.
Die Idee, in einer Kirchenburg einen Weihnachtsmarkt zu organisieren, hat unterdessen weitere Kreise gezogen. Die Holzmenger Weihnachtsmarkt-Pioniere sehen dies nicht als Konkurrenz sondern sind darauf zurecht stolz. Ruth István freut sich: “Scheinbar ist eine Kirchenburg – und zwar nicht nur die in Holzmengen – als Austragungsort für Veranstaltungen dieser Art wunderbar geeignet. In diesem Jahr haben nämlich auch andere Orte wie Agnetheln, Henndorf oder Großscheuern, dieses Potential erkannt und selbst einen Weihnachtsmarkt innerhalb der Mauern der Kirchenburg organisiert. Ganz nach dem weihnachtlichen Choral: Macht hoch die Tür, die Tor macht weit!”
Text: Stefan Bichler
Fotos: Stefan Jammer