Galt / Ungra / Ugra

Im 13. Jahrhundert wurde auf dem Bergrücken über dem Dorf eine romanische Basilika errichtet, von der das Hauptschiff mit Resten alter romanischer Zwillingsfenster sowie das Westportal erhalten sind. Beim Kirchenbau griff man auf Steine der römischen Bauten aus der Gegend zurück. Die beiden Seitenschiffe wurden beim Tatareneinfall 1658 zerstört, die Kirchenburg selbst ausgeräuchert und eingenommen. Spuren der Arkaden, die einst Hauptschiff und Seitenschiffe verbanden, sind bis heute zu erkennen. Das Strohdach der notdürftig hergerichteten Kirche ersetzten die Galter erst 1702 durch ein Schindeldach. Einhundert Jahre später, 1802 und 1829, zerstörten zwei Erdbeben den Glockenturm, der schließlich 1843 abgetragen wurde. Die Ringmauer erscheint heterogen: im Osten, zwischen dem Torturm und dem fünfeckigen Turm, ist ein älterer Abschnitt, möglicherweise aus dem 13. Jh., erhalten, während die drei Seiten im Süden, Westen und Norden aus dem 15. bis 17. Jh. stammen. In neuerer Zeit baute man an der Stelle der südlichen Ringmauer ein Schulgebäude. Der Barockaltar stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jhs. Darüber hinaus hängt im Schiff ein Kreuzigungsbild aus dem 16. Jh. Die heutige Orgel aus dem Jahr 1846 stammt von Heinrich Maywald aus Kronstadt.

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