Schweischer / Fişer / Sövénység

Die im 15. Jh. errichtete Saalkirche wurde zu Beginn des 16. Jh. wehrhaft umgebaut sowie mit einem ovalen Bering mit fünf Wehrtürmen und später auch mit einem Zwinger ausgestattet. Zu derselben Zeit entstanden zwei Wehrgeschosse auf dem Chor, die jedoch im 19. Jh. abgetragen und durch ein Walmdach ersetzt wurden. Den mittelalterlichen Torturm ersetzte man 1862 durch den mit einem barocken Turmhelm überdeckten Glockenturm. Im Innenraum befinden sich die von Samuel Maetz 1825 gebaute Orgel sowie ein Gestühl, das Sakramentshaus und das Taufbecken aus dem 16. Jh. Der besonders wertvolle spätgotische Altar aus dem 16. Jh. wurde 1998 gestohlen, später wieder aufgefunden und zur Sicherheit in die Johanniskirche nach Hermannstadt (Sibiu) gebracht. Im 19. Jh. war die mit bäuerlicher Blumendekoration verzierte Empore aus dem 17. Jh. nicht mehr ausreichend für die stark anwachsende Gemeinde. Folglich legte man darüber einen Glater an, der sich bis zum Chor zieht und dort noch durch eine untere Etage ergänzt wurde.

Ort

Glockengeläut unter der Erde, eine schwebende Feuerschlange im Nachthimmel, ein weißes Fohlen gleitet durch die nächtlichen Dorfstraßen und auf den finsteren Feldern das Stampfen einer unsichtbaren Viehherde: All dieses und noch vieles mehr soll in Schweischer gesehen und gehört worden sein. Besonders fesselnd ist die Geschichte des Kaufladens im Berg. Gesehen wurde er der Erzählung nach von einem Bauern aus Schweischer, der gerade sein Feld bearbeitete, als sich ein Berg plötzlich öffnete. In der Dunkelheit des Ladens fand er auf den Regalen unbeschreibliche Schätze, von denen er mitnahm, was er nur tragen konnte. Als der Berg sich schloss, waren seine Ochsen und sein Pflug verschwunden. Zu Hause angekommen staunte der Mann darüber, Fremde an seinem Tisch zu sehen. Er erfuhr von ihnen, dass einst ein Mann an der Stelle des Ladens gewohnt habe, der vor einhundert Jahren spurlos verschwunden war. Dessen Name soll auch der Name des Bauern aus Schweischer gewesen sein.

Dem heutigen Reisenden öffnet sich dieser Berg wahrscheinlich nicht, jedoch wird er in Schweischer auch eine andere Welt betreten: eine Welt voller Mythen und Legenden.