Broos / Orăştie / Szászváros

Die Ringmauer der Kirchenburganlage von Broos hat einen nahezu rechteckigen Grundriss und ist an den Ecken und in der Mitte aller Geraden mit mehreren Wehrtürmen befestigt, von denen einige bis heute erhalten geblieben sind. Im Inneren stehen zwei evangelische Gotteshäuser Seite an Seite: die heute von der ungarisch-reformierten Gemeinde genutzte südliche Kirche entstand ab dem 14. Jh. aus einer anfangs romanischen, später gotischen Basilika. Diese wurde um 1400 um einen Turm erweitert, etwa zur gleichen Zeit entstand der heutige Chor.Die evangelische Bevölkerung von Broos errichtete für ihre Gemeinde zwischen 1820 und 1823 eine neue Kirche. Nachdem 1839 der gemeinsame Glockenturm der beiden Kirchengebäude einstürzte, baute sich jede Konfession aus den Trümmern jeweils einen eigenen.

Ort

Das kleine Städtchen Broos war für die Siebenbürger Sachsen von jeher von besonderer Bedeutung. Broos, das bereits 1224 im Goldenen Freibrief erwähnt wurde, war die westlichste Ansiedlung der deutschsprachigen Siedler in Siebenbürgen. Bis heute ist die Stadt das Eingangstor in die einzigartige Kirchenburgenlandschaft. Vor allem im 15. Jh. litt die Bevölkerung der Region um Broos sowie in der Stadt selbst unter wiederholten Angriffen türkischer Heere, gegen die die Menschen in der Kirchenburg Schutz suchten. Die Kirchenburg bietet eine Besonderheit: Innerhalb der Ringmauern findet man sowohl ein evangelisch-lutherisches als auch einen reformiertes Kirchengebäude vor. Zwischen den Bauwerken kann eine archäologische Fundstelle besichtigt werden. Hier wurden Spuren von Behausungen aus dem 8. Jh. und die Reste einer Burg aus dem 10. bis 11. Jh. gefunden. Weit älter sind die Reste dakischer Befestigungen im Bergland von Broos. Die unter UNESCO-Weltkulturerbeschutz stehende Anlage Sarmisegetuza Regia ist ebenfalls für Touristen zugänglich.