Die alte Kirche von Deutsch Zepling wurde 1873 abgetragen, schon zuvor war sie wegen Einsturzgefahr geschlossen. Die zwischen 1876 und 1884 erbaute Saalkirche mit Glockenturm und Sakristei wurde von Michael Seyfried entworfen. Ihr Bau musste zwischenzeitlich aus Geldmangel unterbrochen werden. Baumeister war Johann Müller aus Reen. Die Kirche wird durch jeweils vier große Fenster auf der Nord- sowie auf der Südwand beleuchtet. Unter den Fenstern befinden sich Emporen, die Orgelempore im Westen liegt auf zwei Holzsäulen. Ein spitzer Triumphbogen trennt den Chor vom Schiff. Eingeweiht wurde die Kirche 1884 von Bischof Georg Daniel Teutsch. Der neugotische Altar mit reicher Verzierung zeigt im Mittelbild Jesus, der auf dem Meer wandelt. Die Orgel von der Firma Wegenstein aus dem Jahr 1928 wurde im zweiten Weltkrieg zerstört.
Dorf
Schätzungen gehen davon aus, dass im 1. Weltkrieg im Deutschen Reich und in Österreich-Ungarn insgesamt 43.000 Kirchenglocken beschlagnahmt wurden, um den ungeheuren Bedarf an Buntmetallen für Granaten und Munition zu decken. Wie viele sächsische Gemeinden, verlor auch Zepling auf diese Weise zwei ihrer drei Glocken. Im Jahr 1923 beschloss die Gemeindevertretung, zwei neue Glocken zu erwerben, um den Dreiklang wieder herzustellen. Beauftragt wurde die Firma Schilling & Lattermann aus dem thüringischen Apolda. Am 20. Juli 1924 konnten die Zeplinger ihre beiden neuen Glocken, die eine wog 400 kg, die andere 1.600 kg, am Reener Bahnhof feierlich in Empfang nehmen. Die kirchlichen Blätter halten dazu fest: „Deutsch-Zepling, die größte, die best disziplinierte und tüchtigste, aber auch die sächsischste der Gemeinden im Reener Kirchenbezirk, ist auch die erste, die den feierlich erhebenden, jahrelang verstummten Glockendreiklang wieder vernimmt, auch ein Ergebnis ihrer Tüchtigkeit. Denn 200.000 Lei neben den bekannten sonstigen Lasten in so kurzer Zeit aufzubringen, wie in Zepling, das ist eine Leistung und ein guter Beweis für den Geist, der dort herrscht…“