Eibesdorf / Ighişu Nou / Szászivánfalva

Die Wehrkirche von Eibesdorf entstand aus einer turmlosen gotischen Saalkirche mit einem schmalen Chor aus dem 14./15. Jh. Der Chor wurde Ende des 15. Jh. durch ein Wehrgeschoss erhöht. In den vorderen Saal wurde ein Turm eingezogen, in dessen Mauern die Treppenaufgänge verliefen. Der kleine oktagonale Treppenturm auf der Nordseite wurde erst später angefügt. Wie in vielen Kirchen im Raum Mediasch (Mediaş) finden sich an und in der Kirche hochwertige Steinmetzarbeiten: aufblühende Rosen im Kämpfer an den Maßwerkfenstern des Chores und an dem Westportal mit reich gegliederter Profilierung. Der mächtige Wehrturm auf der Westseite besitzt noch sein ursprüngliches Walmdach und das hölzerne Kampfgeschoss. Die Kirche ist umgeben von einem vollständigen Bering mit den Ruinen eines befestigten Wehrspeichers auf der Nordseite sowie einer hufeisenförmigen Bastei im Süden als Abschluss des schmalen Zwingers.

Ort

Eibesdorf befindet sich in einem Seitental der Großen Kokel (Târnava Mare). Eine Wasserscheide bildet hier die Grenze zu dem zu Meschen (Moşna) gehörenden Tal. An einer Stelle wird die natürliche Flurgrenze jedoch ungewöhnlich unterbrochen. Die Überlieferung besagt, dass hier einst das Pferd eines kaiserlichen Reiters auf einer schlecht gepflegten Brücke stürzte und sich ein Bein brach. Die Bewohner von Meschen wollten sich aus der Verantwortung ziehen und behaupteten, dass die Brücke sich auf Eibesdorfer Gebiet befände: So erhielt Eibesdorf diesen Talgrund.Über Jahrhunderte lebten die Bewohner vom Wein- und Ackerbau sowie der Stierzucht und Obstanbau. Dem Dorf ging es gut, daher konnte man es sich leisten, die Kirche mit allerhand Bauplastiken sowie Verzierungen zu versehen und sie mit einer mächtigen Ringmauer zu umgeben. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurden aus den Bauern Fabrikarbeiter im nahen Mediasch (Mediaş). Die zahlreichen Eibesdorfer Gehöfte erinnern heute an die Zeit, als die Landwirtschaft die wichtigste Einnahmequelle war und man das Dorf nur selten verließ.

Aktivitäten

2010-2014 EU-finanziertes Restaurierungsprojekt an der Kirchenburg