Seit dem 14. Jh. steht in Mortesdorf eine gotische Saalkirche. Ihr Saal ist heute flach gedeckt und im Chor ist ein Kreuzgratgewölbe aus gotischer Zeit erhalten geblieben. Der spitzbogige Triumphbogen ist nicht profiliert. Im 15. Jh. wurde die Kirche mit einer polygonalen Mauer umbaut und durch vorgebaute Türme verstärkt, von denen drei erhalten sind. Im Ostturm ist die Jahreszahl 1648 zu lesen. Zwischen 1832 und 1835 wurde ein Befestigungsturm durch Aufstocken zu einem Glockenturm umgebaut. Teile der Ringmauer trug man 1875 zugunsten des Schulbaus ab. Die erhaltene Ringmauer erreicht im Inneren des Burghofes noch eine Höhe von drei bis vier Metern. Im Vergleich zu den benachbarten Kirchenburgen in Wurmloch und Meschen ist die von Mortesdorf bescheiden ausgefallen. Im Inneren der Kirche fügte man in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. eine Empore an drei Seiten des Kirchensaals ein. An der Nordseite errichtete man darüber eine zweite Empore. Zuvor, in der ersten Hälfte des 17. Jhs., war bereits der Saal nach Westen hin verlängert worden. Im Chor ist eine heute zugemauerte Sakramentsnische erhalten. Kirchenschiff und Chor verfügen über getrennte Dachstühle. Das flache Satteldach der Kirche verfügt im Westen über einen schönen Spitzgiebel, welcher die Jahreszahl 1718 zeigt.