Scharosch (bei Fogarasch) / Şoarş / Sáros

Es ist anzunehmen, dass die Mitte des 15. Jh. erbaute gotische Hallenkirche mit gleich hohem Schiff und Chor eine ehemalige romanische Basilika ersetzte. Als eine Seltenheit unter den siebenbürgischen Kirchenburgen sind an der Scharoscher Kirche noch die Spuren des katholischen Lettners an der Basis des Triumphbogens sichtbar. Dieser Triumphbogen trennte den Chor vom Schiff, vergleichbar mit der Ikonostase in orthodoxen Kirchen, die den Altar von der Zella abgrenzt. Im Glockenturm, dessen Wehrgeschosse durch einen Turmhelm ersetzt wurden, findet sich das gotische Westportal. Die Wehrmauern der Kirchenburg wurden zu Beginn des 20. Jh. abgetragen und die Ziegel zum Bau der inzwischen ruinösen Schule verwendet. Auf der Südseite hat sich ein als Speicher genutztes Wehrgebäude erhalten.

Ort

Scharosch ist eine der ältesten deutschen Ansiedlungen Siebenbürgens, wie der ersten urkundlichen Erwähnung aus dem Jahr 1206 entnommen werden kann. Der Ortsname Scharosch passt eigentlich nicht zur Umgebung: Er ist vom ungarischen Wort „saros“ abgeleitet, was so viel wie “sumpfig” und “schlammig” bedeutet. Falls es in der Umgebung von Scharosch je ein Moor gegeben haben sollte, dann ist es im Laufe der Jahrhunderte längst von Feldern und Weiden verdrängt worden.

Ein seit jeher wichtiges lokales Handwerk in dem Dorf war das Weben. Bei der Schafschur im Sommer konnte man je nach Rasse geschmeidigere oder rauere Wolle gewinnen. Aus Lammwolle fertigte man vor allem Westen und Jacken. Die Schurwolle wurde dafür zuerst sorgsam gewaschen und nach Farben sortiert. Bevor man die Wolle auf dem Spinnrocken zu Garn spinnen konnte, war die Bearbeitung in der Wollkämmerei erforderlich. Danach war vor allem Fleiß notwendig, um wärmende Kleidungsstücke zu stricken.

Aktivitäten