Seiden / Jidvei / Zsidve

Die gotische Kirche mit doppelter Ringmauer und drei Wehrtürmen wurde im 15. Jh. auf dem Grundeigentum eines Gräfen errichtet und vier Jahrhunderte später vollständig umgebaut, wobei auch die Wehrplattform des Torturmes durch einen Turmhelm ersetzt wurde. Die böhmischen Gewölbe über dem Kirchenraum lasten an der Südseite auf Mauern und an der Nordseite auf Pilastern. Zwischen diesen sind Korbbögen eingebaut, die die mit dem Gewölbe überspannte Empore tragen. Die 1804 von Samuel Maetz gebaute Orgel befindet sich auf der Westempore. Die klassizistische Kanzel, das Taufbecken von 1801 und das gotische Sakramentshaus vervollständigen die Ausstattung.

Ort

Die heutige Kirchenburg von Seiden war bis in das 19. Jh. von einem doppelten Bering mit zwei Wehrtürmen und einer Bastei geschützt. Das Dorf befindet sich inmitten einer der bekanntesten Weingegenden Siebenbürgens. Obwohl archäologische Funde zeigen, dass hier schon zur Zeit der Daker Wein angebaut wurde, sollen es die Siebenbürger Sachsen gewesen sein, die die örtlichen Silbertrauben zu Goldtrauben veredelt haben. Es wird über einen gewissen Ambrosius erzählt, der aus der Nähe von Frankfurt stammte und dessen Meisterkunst zur Geburt einer der bekanntesten Sorten, den sogenannten „Königsast“, führte. Heute wird ein Gebiet von ungefähr 1.400 ha für den Weinbau genutzt.

In der angrenzenden Gemeinde Kokelburg (Cetatea de Baltă) findet man das prachtvolle Bethlen-Haller-Schloss. Seine Geschichte ist voller Geheimnisse und Abenteuer. Zudem wurde es mehrmals verschenkt und verkauft. Es heißt sogar, dass das Schloss einst beim Kartenspiel verloren wurde. Heute steht es unter Denkmalschutz und kann von interessierten Besuchern besichtigt werden.