Weidenbach / Ghimbav / Vidombák

In der bereits im 13. Jh. vom Deutschen Orden gegründeten Siedlung entstand im 15. Jh. durch Umbau eines romanischen Vorgängerbaus eine gotische Basilika. Während der Befestigung mit einem Bering und fünf Wehrtürmen wurden wenig später auch ein Zwinger sowie ein später zugeschütteter Wassergraben angelegt und der Kirchturm wurde mit Schießscharten ausgerüstet. Nach Zerstörungen 1658 wurde die Kirche in ihrer alten Form wieder aufgebaut. Das Gewölbe im Schiff entstand allerdings erst 1775. Aus der gotischen Bauphase haben sich neben der Grundrisskomposition der Kirche die Maßwerkfenster und das Kreuzrippengewölbe im Chor mit dem Kappengewölbe der Apsis erhalten. Aus der Wiederaufbauphase stammt der markante Turmhelm in Form eines Pyramidenstumpfes mit Glockengeschoss und spitzem Helm. Die Ausstattung der Kirche wurde im 18. und 19. Jh. geschaffen. Einmalig in Siebenbürgen ist die flächendeckende ornamentale und florale Ausmalung von 1902, mit der der gotische Raum farbenfroh dekoriert ist.

Ort

Weidenbach liegt einige Kilometer westlich von Kronstadt (Braşov) inmitten des sogenannten Burzenlandes (Ţara Bârsei). Die Region war wegen der Nähe zur natürlichen Grenze des Karpatenbogens zwischen dem 15. und 17. Jh. oft von kriegerischen Auseinandersetzungen betroffen. Wegen der ständigen Bedrohungslage wurde die Weidenbacher Kirchenburg ebenso wie viele Burgen in der Umgebung besonders stark ausgebaut. Neben dem Ausbau ihrer eigenen Burg mussten die Bewohner des Dorfes wiederholt an der Befestigung Kronstadts mitarbeiten.

Zwischen 1599 und 1611 wurde Weidenbach zwei Mal von Angreifern niedergebrannt und zwei weitere Male geplündert. 1612 musste die Kirchenburg sogar kampflos übergeben werden. Und im Jahr 1658 belagerten Krimtataren erneut die Burg. Nach Verhandlungen versprach man den über 900 Dorfbewohnern, die in der Burg ausharrten, freien Abzug. Diese Zusage wurde aber nicht eingehalten und die Bewohner nach Verlassen der schützenden Burgmauern entweder getötet oder vor die Tore Kronstadts verschleppt. Von den dort zum Freikauf angeboten Weidenbachern wurden 155 von Bewohnern Kronstadts freigekauft.