Dunesdorf / Daneş / Dános

1506 wurde die kleine spätgotische Saalkirche von Dunesdorf turmlos errichtet. Der Turm und ein Wehrgeschoss an der Westseite der Kirche wurden erst 1927 gebaut. Durch den Bezug auf die 800-jährige Geschichte der Siebenbürger Sachsen sollte wohl ein Zeichen der Selbstbehauptung gegenüber des seit 1918 existierenden großrumänischen Staates gesetzt werden. Von dem historischen Bering haben sich nur Reste auf der Südseite sowie ein kleiner Torturm mit einem Wachtürmchen erhalten. Die Innenausstattung der Kirche stammt aus verschiedenen architektonischen Phasen: das Taufbecken und die Kanzel aus dem Barock, der Altar aus dem Jahr 1878 und die Orgel von 1920. Der Kirchensaal erhielt sein heutiges Gewölbe 1868.

Ort

Dunesdorf, einige Kilometer westlich von Schäßburg (Sighişoara) gelegen, wird erstmals Mitte des 14. Jh. urkundlich erwähnt. Die Berichte aus der Folgezeit sind voll von Not und Elend. So ist ein Steuernachlass für 1503 und 1507 wegen großer Armut des Ortes dokumentiert. Um 1507 brannte das Dorf vollständig nieder. Keine 50 Jahre später (1555) geschah dies erneut. Zu Beginn des 17. Jh. lag der Ort größtenteils brach, infolge von Bürgerkriegen war die Zahl der ansässigen Landwirte innerhalb von nur 15 Jahren von 90 auf 7 gefallen. Aufgrund der schleppenden Entwicklung des Dorfes in der Folgezeit wurden ab 1656 jedem Ansiedlungswilligen Steuerfreiheit und weitere Vergünstigungen angeboten, allerdings nur mit mäßigem Erfolg. 1658 kam es zur erneuten Zerstörung des Ortes durch angreifende türkische Truppen. Erst ab 1665 konnte Dunesdorf von Schäßburg aus neu besiedelt werden. Trotz der beschriebenen Probleme vor Ort geht die Entstehungsgeschichte der Kirchenburg, in der bis heute regelmäßig Gottesdienste stattfinden, auf den Beginn des 16. Jh. zurück.