Keisd / Saschiz / Szászkézd

Die spätgotische Saalkirche wurde von 1493 bis 1525 anstelle einer romanischen Basilika errichtet. Sie wurde mit einem auf hohen Strebepfeilern ruhenden Wehrgeschoss versehen, das sich über das Schiff und den nur wenig schmaleren Chor zieht. Das Netzgewölbe des Schiffes wurde 1878 rekonstruiert. Die Ausstattung in der Kirche stammt überwiegend aus dem Barock, nur im Chor findet sich ein gotisches Gestühl mit reichen Schnitzereien. Auf den Außenwänden haben sich Fragmente von Schriftzügen erhalten. Von den Befestigungsanlagen, die die Kirche umgaben, steht heute nur noch der Nordturm. 1677 erhielt er seinen markanten Turmhelm, der dem Helm des Stundturms in Schäßburg (Sighişoara) nachgebildet ist.

Ort

Der ehemalige Marktflecken Keisd ist seit dem Jahr 1999 UNESCO Weltkulturerbe. Besonders bemerkenswert in Keisd ist neben der im gotischen Stil erbauten Kirche im Ortszentrum eine nahegelegene Fluchtburg. Sie entstand im 14. Jh. auf einem Hügel und diente den Bewohnern von acht benachbarten Dörfern als Schutzraum. Ihre ursprünglich etwa zehn Meter hohe Ringmauer, die mit sechs Wehrtürmen verstärkt worden war, umschließt einen weitläufigen Burghof, in dem man Reste einer Kapelle sowie eines ehemals 60 Meter tiefen Brunnens findet. Dieser sicherte im Verteidigungsfall die Wasserversorgung. Im Volksmund heißt es, dass die Burg ursprünglich einer Jungfrau namens Gantenmanai gehört haben soll, die, weil sie kinderlos blieb, das Bauwerk den Bewohnern von Keisd hinterlassen hat. Von einem weiteren nahegelegenen Hügel – dem sogenannten „Hüllenberg“ – erzählt man sich, dass in ihm große Schätze und die Rüstungen eines gesamten Türkenheeres verborgen liegen.

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