Die einstige Bedeutung der Gemeinde Kleinschelken spiegelt sich in der Größe der Mitte des 14. Jh. errichteten dreischiffigen Pfeilerbasilika wieder. Im Laufe der Jahrhunderte wurde diese zu einer großen Kirchenburg ausgebaut. Die gotisch überformte Kirche erhielt einen Westturm, der wie der Chor später mit zwei Wehrgeschossen aufgestockt worden ist. Erhalten haben sich zwei kleinere Verteidigungstürme, die beiden Ringmauern sind teilweise abgetragen. Auf der Westseite war der innere Bering mit einem Torturm gesichert. Um den für die Versorgung der Belagerten wichtigen Brunnen zu schützen, wurden der Turm der Kirche sowie der Westturm mit 14 Metern hohen Mauern verbunden, wodurch der sogenannte Brunnenhof entstand. Seine Umfassungsmauern erhielten umlaufend einen Wehrgang mit Wachtürmchen. Der Innenraum der Kirche wurde im 18. Jh. durch Einbau von Emporen über den Seitenschiffen erweitert. Zeitgleich wurden die Schiffe mit Flachdecken überdeckt. Der Chor dagegen zeigt bis heute sein gotisches Kreuzrippengewölbe.
Ort
Obwohl die Ortschaft Kleinschelken „klein“ im Namen trägt, galt sie schon Ende des 15. Jh. als größte Gemeinde des Schelker Stuhls (Verwaltungsgebiet von Schelken/Jeica).
Den Legenden nach haben große Persönlichkeiten in dem Dorf verweilt. Vor langer Zeit, so heißt es, reisten die Apostel Paul und Lukas durch das Land. Eines Abends kehrten sie bei einer Bäuerin in Kleinschelken ein. Die begeisterte Frau bot den hohen Gästen natürlich das Beste aus ihrer Küche an: Maisbrei und Rahm. Verzaubert vom köstlichen Geschmack fragten die Jünger, wie dieses Gericht heiße. Die Bäuerin teilte ihnen mit, dass es noch keinen Namen habe. Entzückt schlugen Paul und Lukas vor, dass von nun an der Maisbrei „Paul-Lukas“ heißen solle. Ob sich diese Geschichte tatsächlich so zugetragen hat? Was mit Sicherheit gesagt werden kann ist, dass der goldene Maisbrei, das rumänische Nationalgericht (rum. mămăligă), im Sächsischen tatsächlich „Palukes“ genannt wird.