Die romanische dreischiffige Basilika, die bereits durch eine Ringmauer gesichert war, erhielt 1290 einen Glockenturm auf der Westseite. Im 15. Jh. wurden Turm und Schiff gotisch überformt sowie ein zweiter Bering zugefügt. Die Ringmauer wurde auf 12 m erhöht und mit sieben Verteidigungstürmen und Zwinger aufgerüstet. Eine dritte, heute verschwundene Mauer umgab den 1814 zugeschütteten Wassergraben. Auf der Innenseite des ersten Berings wurde ein zum Teil noch erhaltener Wehrgang mit Gaden angebaut. Ungewöhnlich sind die Wohn- und Vorratskammern, die auf der Südseite direkt an die Kirche gebaut wurden. Der Westturm, der höchste im Burzenland, wurde 1794 mit einer neuen Spitze versehen. Die Ausstattung des Innenraums datiert überwiegend aus dem 18. Jh. Im östlichen Wehrturm sind in einer vorreformatorischen Kapelle hervorragende Fresken mit Darstellungen u.a. des Jüngsten Gerichtes und der Verdammung der Sünder zu finden.
Ort
Wie lief das Leben im ausgehenden Mittelalter in einer belagerten Kirchenburg ab? In Honigberg kann man dies an den zahlreichen restaurierten Bauteilen noch heute plastisch nachvollziehen. Die Kirchenburg wurde vor allem im 16. und 17. Jahrhundert mehrfach belagert und angegriffen, konnte aber nicht eingenommen werden. Im Jahr 1612 gelang es den Dorfbewohnern sogar, die Burg gegen ein 7.000 Mann starkes Heer des ungarischen Fürst Bathory zu verteidigen. Zu der Zeit war die Anlage mit drei Ringmauern, einem Wassergraben und zahlreichen Wehrtürmen gesichert. Die dritte Burgmauer war an der Innenseite komplett mit Lagerräumen bebaut. Die Versorgung mit Wasser erfolgte über Brunnen, die sich innerhalb der Befestigungen befanden. In die Kirche integriert waren Wohnzellen, die im Belagerungsfall dem Bürgermeister, dem Pfarrer und weiteren wichtigen Gemeindevertretern als Wohnraum zur Verfügung standen. Sehr gut erhalten geblieben sind bis heute die mächtige innere Ringmauer, die Wehrtürme sowie Wohn- und Lagerräume im Burginnenhof.