Wegen der strategisch wichtigen Lage wurde die Kirchenburg von Tartlau besonders stark befestigt. Der Bau der Kirche war vom Deutschen Orden um 1218 begonnen worden und wurde nach dessen Ausweisung von den Zisterziensern fortgesetzt. Im Grundriss ein griechisches Kreuz wurde der Kirchenbau von 1512 bis 1515 durch Anfügen zweier ungleicher Seitenschiffe und durch die Verlängerung des Mittelschiffes erheblich verändert. Über der Vierung wurde 1461 ein hoher Glockenturm aufgesetzt. Die Kirche selbst wurde nie befestigt, sondern durch die umgebende Burg geschützt. Eine 14 Meter hohe Mauer mit fünf Türmen wurde durch einen Zwinger und einen Wassergraben ergänzt. Eine Besonderheit sind die bis heute vollständig erhaltenen viergeschossigen Gaden mit den Wohn- und Vorratskammern und dem dahinter liegendem Wehrgang.
Im schlichten Innenraum der Kirche haben sich keine frühen Wandmalereien erhalten und die Ausmalung des 19. Jh. wurde bei einer Restaurierung entfernt. Höhepunkt ist der gotische Wandelaltar mit der Kreuzigungsszene im Mittelfeld.
Ort
Die Kirchenburg von Tartlau besaß über Jahrhunderte eine besondere strategische Bedeutung, da sie am Ausgang des Bosaupasses (Pasul Buzău) liegt, über den der Haupteinfallsweg nach Siebenbürgen verlief. Das Dorf wurde zwischen dem 13. und 17. Jh. über 50 Mal angegriffen und zerstört, die Kirchenburg hingegen konnte nur wenige Male eingenommen werden.In das Innere der Anlage gelangt man durch einen 30 Meter langen Eingangstunnel, der mit Fallgittern und starken Eichentoren gesichert ist. Die Innenseite der massiven Ringmauer ist mit über 270 Wohnzellen und Lagerkammern bebaut. Sie boten im Fall des Angriffs Platz für bis zu 1.600 Dorfbewohner. Einige Kammern sind heute als Museumsräume hergerichtet. Zwischen ihnen und entlang der Außenmauer verlaufen zahlreiche Treppen und Gänge, die für Besucher begehbar sind. Über sie erreicht man die Pechnasen und Schießscharten an der Außenseite der Ringmauer. Das Herumklettern in den dunklen und verwinkelten Wehrgängen ist ein besonders Erlebnis und gibt einen lebendigen Eindruck von der Verteidigung im Belagerungsfall.