Der Kirchenbau zeigt typische Merkmale der romanischen Basiliken in der Umgebung von Hermannstadt (Sibiu). Aus dem 13. Jh. erhalten haben sich ein gedrungenes Langhaus, Kreuzgratgewölbe in den Seitenschiffen, Rundbogenarkaden auf quadratischen Pfeilern zum Mittelschiff und Rundbogenfenster im Obergaden. Auch die Apsidiole des südlichen Seitenschiffes ist bauzeitlich. Im 15. Jh. erfuhr der Chor Veränderungen durch den Einbau von Spitzbogenfenstern sowie eines Rippengewölbes. Gleichzeitig wurde der Chor mit einem Wehrgeschoss befestigt und die Ringmauer wurde errichtet, an deren Ostseite eine kleine, heute profanisierte Kapelle steht. Das Tonnengewölbe mit Stichkappen im Langhaus wurde im 18. Jh. auf die den Arkadenpfeilern vorgelagerten Pilaster gesetzt. Im Innenraum befindet sich ein Gestühl aus dem 18. und 19. Jh. mit Malereien, die 1988 bei Restaurierungsarbeiten freigelegt wurden.
Ort
Hammersdorf gehört zu den ältesten siebenbürgisch-sächsischen Ansiedlungen im Raum Hermannstadt (Sibiu). Auch wenn der Ort um 1940 nach Hermannstadt eingemeindet wurde, hat sich bis heute eine dörfliche Struktur erhalten, die von der Kirchenburg im Zentrum geprägt wird. Die Nähe zur Stadt hatte einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Geschichte des Ortes. Einerseits beeinträchtigen die häufigen Angriffe auf Hermannstadt das Dorf ganz entscheidend, wie am Beispiel des 17. Jh. gezeigt werden kann: Sowohl 1600 als auch 1602 wurde das Dorf bei Kämpfen niedergebrannt, 1658 belagert und beschädigt, 1661 erneut angegriffen und verwüstet, 1690 und 1698 niedergebrannt sowie 1705 geplündert, ehe dann auch noch die Pest wütete. Die Nähe zu Hermannstadt wirkte sich aber auch positiv auf die lokale Wirtschaft aus: Hammersdorf entwickelte sich zu einem wichtigen Ziegellieferanten für die zahlreichen Bauten der Stadt. Bereits im 15. Jh. wird in Chroniken von Lehmexporten berichtet. In einem Teil der modernen Brennereien, die einige Jahrhunderte später entstanden, wird bis heute produziert.
Aktivitäten
Innerhalb des Kirchenburgenensembles betreibt die für Hammersdorf zuständige Kirchengemeinde Hermannstadt das Projekt der Grünen Kirchenburg Hammersdorf.