Ein Brand zerstörte 1868 die alte Kirche von Niedereidisch. Mit ihrem Wiederaufbau wurde 1870 begonnen, doch noch bis 1874 feierte man die Gottesdienste unter freiem Himmel. Dabei saß die Gemeinde im großen Kreis auf Floßhölzern, die später das Turmdach tragen sollten. Die neu errichtete Saalkirche weist keine besonderen stilistischen Merkmale auf: Der Raum ist in drei Gewölbejoche unterteilt, die durch Gurtbögen getrennt sind, der Chor hat ein Stichkappengewölbe und zwischen Chor und Schiff befindet sich ein runder Triumphbogen. Der Glockenturm im Westen stürzte 1875 kurz vor seiner Fertigstellung ein, da die alten Fundamente den schweren Neubau nicht tragen konnten. Im daraufhin komplett neu gebauten Turm hängen heute zwei bereits sehr alte Glocken, die eine mit der Aufschrift „Verbum Domini Manet in Aeternum“ (aus dem Jahr 1597), die andere mit der Inschrift „Anno Domini 1664“. In der Zeit des Totalitarismus nutzten sowohl Reformierte, Katholiken, Orthodoxe als auch Evangelischen die Kirche – eine Art Ökumene aus der Not heraus.