Nach der Zerstörung der gotischen Vorgängerkirche wurden zwischen 1521 und 1524 die heute noch weitgehend erhalten gebliebene Anlage des Kirchenbaus sowie die Befestigungsmauer mit den vier Ecktürmen errichtet. 1819 wurde der Südwestturm durch den heutigen Glockenturm ersetzt. Die Saalkirche mit polygonalem Chor erhielt schon während des Baus ein Wehrgeschoss mit Pechscharten zwischen den Strebepfeilern. Die Brüstung der im Kirchenschiff dreiseitig umlaufenden Empore aus dem 18. Jh. ist mit floralen Motiven und Darstellungen von anderen Kirchenburgen bemalt. Der Orgelaltar besteht aus dem Altarunterbau von 1716, auf den 1832 eine neue Orgel gesetzt wurde. Hinter der Orgel hat sich die älteste Bauinschrift Siebenbürgens erhalten: 1524 wird hier als das Jahr angegeben, in dem der Bau der Kirche vollendet wurde.
Ort
Um das kleine Örtchen Klosdorf im östlichen Siebenbürgen ranken sich viele Sagen. In der Nähe des Dorfes befindet sich die Ruine einer Burg, die von den Klosdorfern „Affenburg“ genannt wurde. Auf dem Burgberg soll sich eine unsichtbare Eisentür befinden, hinter der ein wertvoller Schatz liegt. Von Zeit zu Zeit erscheint diese Tür aus dem Nichts. Sie ist jedoch nur mit der Springwurz, einer magischen Pflanze, zu öffnen. Tatsächlich hat man an diesem Ort einmal Urnenreste und eine griechische Goldmünze gefunden. Der eigentliche Schatz ist allerdings bis heute noch nicht aufgetaucht. Eine weitere Legende aus Klosdorf besagt, dass das Mädchen, welches im Frühjahr die erste Rebe mit zwei Blättchen an der unteren Gabel findet, von diesem Zweig zu dem Mann ihrer Träume geführt wird. Das Mädchen soll den Rebenzweig brechen und ihn sich auf den Hut stecken. Den ersten Mann, der ihr auf dem Heimweg vom Weingarten begegnet, darf sie küssen, da er ihr künftiger Ehemann sein wird.