Kronstadt / Braşov / Brassó

Die „Schwarze Kirche“, der bedeutendste gotische Kirchenbau Siebenbürgens, entstand durch Erweiterung und Umgestaltung zweier Vorgängerkirchen, von denen der erste romanische Bau durch ein Erdbeben zerstört wurde. Weitere Erdbeben im 16. und 17. Jh. erforderten Erneuerungen und Sicherungen von Gewölben und Mauern. Der geplante zweite Westturm wurde wegen der Erdbebengefahr nicht ausgeführt. Den größten Schaden erlitt die Kirche jedoch bei dem Stadtbrand von 1689, als sie vollständig ausbrannte und die Gewölbe einstürzten. Der Innenraum der Hallenkirche ist deshalb von den bis 1772 erfolgten Wiederaufbauarbeiten geprägt, die stilistisch einer barock-gotisierenden Formensprache folgen. Weitere Restaurierungsarbeiten ließen bis zu ihrem Abschluss 1999 das Äußere der Kirche wieder in hellem Sandstein erstrahlen. Die Fassade der Kirche zeigt einen reichen ornamentalen und figürlichen Bauschmuck aus Sandstein. Wegen der Umweltbelastung wurden diese teilweise durch Kopien ersetzt, während die Originale im Innenraum besichtigt werden können. Die 104 an den Emporen angebrachten Gebetsteppiche kamen durch den ausgedehnten Orienthandel der sächsischen Kaufleute nach Siebenbürgen. Sie wurden den Kirchengemeinden anlässlich von Feierlichkeiten geschenkt und von diesen über die Jahrhunderte bewahrt und gepflegt. Neben der architektonischen Bedeutung der Kirche ist sie auch der Ort, von dem aus sich 1642 die Reformation mit dem ersten in deutscher Sprache abgehaltenen evangelischen Gottesdienst in Siebenbürgen verbreitete.

Ort

Es gibt nur wenige Städte in Rumänien, die über so viele Sehenswürdigkeiten verfügen wie Kronstadt. Einige von ihnen sind nur in Legenden überliefert. Zu diesen gehören das „Tor der Beichte“, „Salomos Steine“ oder der „Hexensee“. Andere wertvolle Denkmäler und Kunstwerke sind geschichtlich belegt, beispielsweise der „Weiße Turm“, das „Haus des Heiligen“ oder die berühmte „Schwarze Kirche“. Letztere gilt als das größte sakrale Bauwerk Rumäniens, als bedeutendster gotischer Kirchenbau zwischen Wien und Istanbul sowie als imposantestes Gebäude, das von den Sachsen im mittelalterlichen Siebenbürgen geschaffene wurde. Vor der Reformation der Heiligen Maria geweiht, wurde die Kirche im großen Stadtbrand 1689 zu einer schwarzen Ruine. Hierauf ist ihre zuerst volkstümliche, später offizielle Benennung zurückzuführen. In ihrem Innern bewahrt die Schwarze Kirche gewaltige Kunstschätze wie die sechs Tonnen schwere Glocke oder die reichhaltigste europäische Sammlung orientalischer Teppiche außerhalb der Türkei.