Marienburg / Feldioara / Földvár

Die evangelische Kirche und die Ruinen der Deutschen Ordensritterburg, getrennt nur durch einen Graben, sind der Stolz Marienburgs. Die im 13. Jh. errichtete dreischiffige, romanische Kirche mit Glockenturm weist eine interessante Besonderheit auf: am zweiten Geschoss des Turmes ist eine gewölbte Empore eingebaut, die dem Kirchenstifter gewidmet ist. Im 18. Jh. wurde der Turm mit einem neuen Dach versehen, das nach dem Modell der Schwarzen Kirche in Kronstadt (Braşov) gestaltet wurde. Der Innenraum ist mit einem Kreuzrippengewölbe überspannt, dessen Rippen in Halbsäulen übergehen. Die Kapitelle der Halbsäulen im Chor sind mit pflanzlichen, anthropomorphischen und biblischen Motiven geschmückt. Von dem vorreformatorischen Altar haben sich nur wenige Tafeln erhalten, die in die Schwarze Kirche verbracht wurden. Der Bering ist nur noch als gemauerte Einfriedung vorhanden, während die nah gelegenen, aus Flussstein gebauten Mauern der Ritterburg noch als Ruine stehen. Die Wehrmauer der Ritterburg war vier Meter dick und mit vier Türmen ausgestattet. In der Festung kann man noch die Reste einer Kapelle erkennen.

Ort

Bei Marienburg sind bis heute die Reste einer Burg erhalten geblieben, die vor 800 Jahren von deutschen Ordensrittern erbaut wurde. Die Ritter kamen Anfang des 13. Jh. auf Einladung des ungarischen Königs Andreas II., um die Ostgrenze seines wachsenden Königreiches zu sichern. Neben zahlreichen Privilegien wie Immunität und dem Recht auf Selbstverwaltung wurde ihnen gestattet, eine steinerne Festung zur Sicherung der Umgebung zu errichten. Papst Honorius III. genehmigte sogar die Bildung eines eigenen Staates.

Im Jahr 1211 begann auf einem Hügel inmitten der sumpfigen und bewaldeten Umgebung der Bau der Burg. Nach anhaltendem Streit mit ungarischen Adligen wurde der Ritterorden aber bereits im Jahr 1225 wieder aus der Gegend vertrieben. Das Patronat über den Ort erhielten die Zisterziensermönche, die zusammen mit der Gemeinde Marienburg noch im selben Jahrhundert mit dem Bau einer Kirchenburg begannen. Diese befindet sich unweit der Überreste der Ritterburg mitten im Dorf und bildete über Jahrhunderte das religiöse und kulturelle Zentrum der im Ort lebenden Siebenbürger Sachsen.