Nur wenige Reste sind heute noch von der gotischen Basilika des 14. Jh. vorhanden. Die heutige Kirche trägt Merkmale des 15. Jh. Der Kirchenraum wurde durch Abtragen der südlichen Pfeilerreihe und Erhöhen der Außenmauern sowie Einbau eines Tonnengewölbes stark verändert. Besonders bemerkenswert sind die Pfeiler zwischen Nord- und Mittelschiff, die über profilierte Querschnitte und Kapitelle mit figürlichen Darstellungen verfügen. Um den Angriffen standzuhalten, wurde die Kirche mit einem Wehrgeschoss über dem Chor, einem Wehrgang auf dem Glockenturm sowie einem Bering und fünfgeschossigem Torturm ausgerüstet. 1906 wird ein Teil der Wehrmauer abgetragen und als Baumaterial für den Gemeindesaal benutzt.
Ort
Auf der Reise durch das Tal der Großen Kokel (Târnava Mare) taucht einige Kilometer östlich von Mediasch (Mediaș) die Kirchenburg von Pretai auf. Sie befindet sich inmitten des Ortes am Dorfanger. Vom Wehrgeschoss des weithin sichtbaren Glockenturms aus bietet sich ein herrlicher Ausblick in die Umgebung. Nachdem die Kirchenburg über Jahrhunderte dem Schutz der Dorfbevölkerung diente, ist sie heute Bestandteil eines Ausbildungszentrums. In einer Zusammenarbeit von der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien und der Evangelischen Kirche von Kurhessen Waldeck werden hier seit dem Jahr 2008 Handwerker in verschiedenen Techniken geschult, um siebenbürgische Kirchenburgen fachgerecht reparieren zu können. Am westlichen Dorfausgang Richtung Mediasch bieten Kupferschmiede und Kesselflicker ihre Waren feil.#
Aktivitäten
Im evangelischen Pfarrhof entstand seit dem Jahr 2008 das Ausbildungszentrum Kirchenburgen als Gemeinschaftsprojekt der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien und der Evangelischen Kirche von Kurhessen Waldeck. Ein Förderverein unterstützt und begleitet das Vorhaben.