In Schönau wurde zu Beginn des 16. Jh. eine Saalkirche mit schmalem Chor errichtet, die drei Jahrhunderte später im klassizistischen Stil umgebaut wurde. Vor dieser Bauphase wurde bereits der Glockenturm errichtet, der sich südlich der Kirche an der Ringmauer befindet. Die Anlage wurde mit Bering samt Wehrturm ausgestattet, von dem nur einige Reste übrig geblieben sind. Die Innenausstattung umfasst die 1852 gebaute Orgel sowie die Kanzel und den Altar aus dem Jahr 1847. Ein Feld mit dem Namen „Zur Martinskirche“ befindet sich in ungefähr zwei Kilometer Entfernung. Dort wurden die Überreste einer alten Kirche entdeckt, die möglicherweise die in einer Urkunde aus dem Jahr 1252 erwähnte Kirche ist: Hier wird der Sohn des Gräfen Martin erwähnt, der einem anderen Gräfen einen Teil seines Besitzes zwischen den zwei Kokeln verkauft haben soll, auf dem sich drei Dörfer und eine „Martinskirche“ befanden.
Ort
“Schönau, mein Paradies. Es liegt ein herzig’s Dorf im Kokeltal, umkränzt von Blumen ohne Zahl; umringt von sanften, sonn’gen Hügeln, besungen von unzähl’gen Vögeln.” In dieser Hymne wird die harmonische Landschaft besungen, die das Dorf Schönau umgibt und die früher vom Weinbau geprägt war. Die Weinlese war traditionell nicht nur Arbeit, sondern auch Freude, ein Grund zum Feiern und glücklichen Beisammensein. Jedes Jahr im Oktober war es so weit: Früh morgens standen die Familien in ihrem Weingarten und warteten auf den Weingartenhüter, der durch einen donnernden Schuss die Traubenjagd eröffnete. Dafür erhielt er den traditionellen Schnapstrunk. Während die Eltern arbeiteten, sammelten sich die Kinder um ein warmes, von Reben und Trockenholz genährtes Feuer. Sie lachten, sangen und rauchten, denn traditionsgemäß durften Schönauer Kinder während der Weinlese – und nur dann – rauchen. Manche der gesungenen Lieder gerieten im Laufe der Zeit in Vergessenheit, doch ihr Echo klingt noch leise: “Der Kindheit Glück, den Mutterherd. Den bietet kein and’rer Ort mir auf Erd’, als du, lieb Schönau teu’r und wert, mein Paradies auf dieser Erd’!”
Aktivitäten
- 2009 – 2010 Reparaturen im Rahmen des Dächerprogramms