Eine in ihren Grundzügen gut erkennbare romanische Pfeilerbasilika bildet den Kern der großen Kirchenburg von Katzendorf. Im Innenraum sind die Arkadenpfeiler typisch für die romanische Anordnung von Mittelschiff zu Seitenschiff. Im nördlichen Obergaden sind zwei freigelegte romanische Blendfenster zu sehen. Der romanische Chor und die Apsis wurden im 15. Jh. gotisch umgebaut. 1894, beim Einsturz des Westturmes, wurde das Kreuzgratgewölbe zerstört und später durch eine flache Decke ersetzt. Der Turm wurde nicht wieder aufgerichtet. Die große Ringmaueranlage aus dem 15. Jh. besitzt heute noch vier der früher sechs hohen Wehrtürme mit Wehranlagen, von denen der fünfeckige Pfarrersturm in den Garten des Pfarrhauses blickt. Noch im 17. Jh. wurde die Anlage mit einer zweiten Ringmauer und Zwingern verstärkt, die im nördlichen Bereich 1884 zugunsten der Schule und 1937 für den Bau des Gemeindehauses abgetragen wurden.
Ort
Die genaue Entstehungszeit von Katzendorf ist ungeklärt. Während erste urkundliche Erwähnungen vom Beginn des 15. Jh. vorliegen, entstand bereits um 1250 eine romanische Pfeilerbasilika in der heutigen Ortsmitte. Später wurde diese zur Kirchenburg ausgebaut.
Das Dorf wuchs an einem Kreuzungspunkt von zwei Hauptstraßen heran und hatte über lange Zeit unter Bränden und Angriffen zu leiden. Für das 17. und 18. Jh. sind sechs Plünderungen und Großbrände dokumentiert, die jeweils einen Großteil des Dorfes in Mitleidenschaft zogen. Während eines Feuers im Jahr 1706 wurde auch die Kirche stark beschädigt und das damalige Pfarrhaus und die Schule wurden vernichtet.
Heute ist Katzendorf mit seinen rund 2.500 Einwohnern ein eher beschaulicher Ort. In seiner Mitte bewohnt der siebenbürgisch-sächsische Schriftsteller und Filmemacher Frieder Schuller das evangelische Pfarrhaus. Er hat den Hof, auf dem einst sein Vater als Pfarrer lebte, wiederhergestellt und veranstaltet dort immer wieder Kulturfestivals: So wurde zum Beispiel im Jahr 2011 erstmals der Dorfschreiberpreis von Katzendorf verliehen.