Stolzenburg / Slimnic / Szelindek

Im 14. Jh. an der Nordgrenze des Königsbodens errichtet, fungierte die Burg von Stolzenburg dank ihrer strategischen Lage als Sicherungsposten für Hermannstadt (Sibiu) und den Hauptweg nach Mediasch (Mediaş). Der älteste Teil der massiven Anlage ist der dreigeschossige Glockenturm, an dessen Fuß eine gotische Kapelle errichtet wurde. Die Westmauer der Burg wurde im 15. Jh. aus Backsteinziegeln errichtet und mit Schießscharten versehen. Innerhalb der Anlage begann der – wahrscheinlich nie abgeschlossene – Bau einer gotischen Kirche. Die Südwand des Mittelschiffs und die Spitzbögen zu den Seitenschiffen sind auch heute noch leicht erkennbar. Die Pechnasen aus der Westwand deuten darauf hin, dass der Dachboden als Wehrplattform geplant war. Der Eingang zur Burg verlief durch einen Tunnel im nordöstlichen Bereich der Anlage. Von hier aus erreichte man einen Zwinger mit Brunnen, der 1872 zum Teil einstürzte. Die Bauernburg wurde in den Jahren 1529 und 1706 erobert. Dabei wurde ein zweiter Bering zerstört, der ursprünglich die Pfarrkirche aus dem 14. Jh. eingeschlossen hat. Der Innenraum der Kirche ist mit einem Netzrippengewölbe überspannt und verfügt über einen Barockaltar aus dem 18. Jh. Kanzel, Gestühl, Taufbecken und Orgel entstanden in derselben Zeit.

Teile der 1719 wegen der Pestepidemie verlassenen Bauernburg wurden im 19. Jh. als Baumaterial für andere Gemeindebauten verwendet.

Ort

Im Zentrum von Stolzenburg befindet sich auf einem Bergkegel eine Burg, deren Ursprünge bis in das 14. Jh. reichen. Im Laufe ihrer Geschichte hat die Burg u. a. die Türkenangriffe des 17. Jh. und den Kuruzenaufstand des 18. Jh. überstanden. Die Aufstände blieben jedoch nicht ohne Folgen: Die Kuruzen setzten 1706 die Dächer in Brand, schmetterten die Glocken aus dem Turm und beschädigten die Ringmauern. Zehn Jahre später wurde zwar Geld für den Wiederaufbau gesammelt, jedoch mussten die Arbeiten wegen einer Pestepidemie eingestellt werden. Einige Generationen später wurden weitere Teile der Burg geopfert und als Baumaterial genutzt. Heute sind Bereiche der Wehranlagen nur noch als Ruinen vorhanden, was allerdings ihren besonderen Charme ausmacht.