Großpold / Apoldu de Sus / Nagyapold

Die heutige Großpolder Kirche wurde 1836 nach Abriss der alten romanischen Basilika vollständig neu als Saalkirche errichtet. 1867 wurde der Turm ergänzt. Der Innenraum ist ein schönes Beispiel für eine klassizistische Kirche, in der aus dem Vorgängerbau die 1816 gebaute Orgel und der Altar von 1751 Platz gefunden haben. Von der ehemaligen Kirchenburg haben sich nur wenige Reste erhalten. Bemerkenswert ist die abseits der Hauptstraße gut erhaltene Struktur des sächsischen Dorfes mit Gassen und den charakteristischen Bauernhöfen. Bis heute haben sich hier die typisch siebenbürgischen Bauernhausfronten erhalten.

Ort

Großpold ist eines der drei Landlerdörfer in Siebenbürgen, in denen im Laufe des 18. Jh. aus dem österreichischen Kernland zwangsverschickte Protestanten angesiedelt wurden. Weil sie ein weitgehend entvölkertes und verwüstetes Dorf vorfanden, in dem sie die Bevölkerungsmehrheit bildeten, konnten sie hier ihre eigene Mundart und ihre Trachten bis in die jüngste Vergangenheit erhalten. Großpold entwickelte sich ab dem 13. Jh. zunächst zu einer der wichtigsten sächsischen Siedlungen im sogenannten Unterwald. In der Mitte des 17. Jh. wurde das Dorf jedoch vollständig niedergebrannt und in den folgenden Jahrzehnten verhinderten Hungersnöte, Pestepidemien und Kriege ein Anwachsen der Bevölkerung. Bereits aus dem Jahr 1689 gibt es einen Bericht des örtlichen Pfarrers über die trostlose Situation der Bevölkerung von Großpold. Die Zuwanderung der Landler in der Mitte des 18. Jh. brachte eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage im Ort mit sich.