Kelling / Câlnic / Kelnek

Foto Cristian Chirita

Die Gräfenburg von Kelling wurde um 1270 als befestigte Anlage mit Wohnturm, Ringmauer und dem durch einen Turm mit Zugbrücke über den umgebenden Wassergraben geschützten Zugang errichtet. Nach der Übernahme der Burg durch die sächsische Gemeinde wurde sie weiter mit einem zweiten Bering und einem Südturm ausgebaut. Für den Belagerungsfall wurden auf der Innenseite Wohn- und Vorratskammern an den Bering gebaut, von denen sich nichts erhalten hat. Ergänzt wurde die Anlage Ende des 15.Jh. durch eine kleine Saalkirche mit halbrunder Apsis. Beim Bau des zweiten Berings wurde der Wassergraben zugeschüttet und die Zugbrücke durch einen mit einem Fallgatter gesicherten Torbau ersetzt. Heute wird die Anlage von einem Verein der Universität Klausenburg verwaltet.

Ort

In Kelling ist eine der letzten Gräfenburgen Siebenbürgens erhalten geblieben. Wegen ihrer außergewöhnlichen Bedeutung ist sie Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes. Im 13. Jahrhundert ließ Graf Chyl zu Kelling im Dorf einen Wohnturm für sich errichten. Auf Grund der häufigen Angriffe aus osmanischen Gebieten wurde der Turm mit einer Wehrplattform ausgestattet und von einer mächtigen Ringmauer umgeben. Das Verhältnis zwischen der Familie Chyl und dem überwiegend sächsischen Dorf war aber von Anfang an nicht das Beste. Um 1430 zog sich daher der letzte Erbgraf aus dem Ort zurück und verkaufte die Wohnburg an die Dorfbewohner. Diese nutzen die Anlage als Fluchtburg bei Angriffen aus osmanischen Gebieten und statteten sie mit weiteren Wehranlagen und Lagerräumen aus. Im Jahr 1658 griffen türkische Truppen das Dorf an und verwüsteten es. Die Burg konnte dabei jedoch nicht eingenommen werden. Im Innern des Wohnturms gibt es heute ein Museum, das einen Eindruck über das Leben und die lokalen Traditionen der Siebenbürger Sachsen vermittelt.