Eine Klage an den Papst aus dem Jahr 1309 erwähnt beiläufig, dass die Kirche von Nadesch dem Heiligen Martin gewidmet ist. In der zweiten Hälfte des 15. Jhs. unterzog man die Kirche größeren Umbauarbeiten. Das Langhaus wurde um 1850 abgebrochen und an dieser Stelle bis 1853 ein neoklassizistischer Neubau von Samuel Teutsch errichtet, dessen Gewölbe die Ostseite der Wehrmauer durchbricht. Der Grundrissgestaltung, den Schießscharten und den Pechnasen nach ist die Ringmauer im 15. Jahrhundert entstanden. Einst erhoben sich fünf Wehrtürme über die Wehrmauer – bis die Nadescher im Jahr 1880 zwei davon abtrug. Der Glockenturm an der Westseite weist romanische Merkmale auf. Auch ein Rundgewölbe an der Nordseite des Turms, welches im Innern ein einfaches Kämpfergesimse hat, deutet auf die Existenz einer romanischen Basilika an dieser Stelle hin. Im Turm ist eine kleine Glocke erhalten; sie wurde 1470 gegossen und trägt die Inschrift „helf got maria berot“. Es ist die erste bekannte deutsche Inschrift auf einer Glocke in Siebenbürgen. Am Abend des 29. Juni 2017 sind von der Kirchendecke über der Westempore sieben Balken gestürzt und haben die darunter stehende Orgel zu großen Teilen beschädigt. Die Ursache für den Einsturz liegt im über viele Jahre undichten Dach und konsequenterweise am Regen, der just an dieser Stelle im Westteil des Kirchenschiffes einfällt. Hausschwamm und Holzwürmer breiteten sich mindestens an dieser Stelle über längere Zeit unentdeckt aus.