Bereits für das 13. Jahrhundert ist in Zied eine turmlose romanische Pfeilerarkadenbasilika nachgewiesen. Von dieser Kirche sind noch heute das Chorquadrat, die Umfassungsmauer sowie die Pfeiler erhalten. Neben dem bescheidenen Chor vermittelt auch der niedrige Triumphbogen in der noch erhaltenen inneren Chorwand den ursprünglichen Raumeindruck. Um 1500 wurde die Kirche umgebaut und mit einem rechteckigen Mauergürtel sowie vier Befestigungstürmen wehrhaft gemacht. Der im Westen der Kirche errichtete Wehrturm diente auch als Glockenturm. Alle vier Türme sowie die Ringmauer sind in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts abgetragen worden. Im Zuge des wehrhaften Umbaus wurde aus Gründen der Stabilität der Chor ummantelt, damit dieser mit einem massiven fünfgeschossigen Verteidigungsturm sowie einem Fachwerkgang auf Hängeböcken ausgebaut werden konnte. Im oberen Geschoss des Turms befindet sich die Glockenkammer. In ihr hängt eine im 15. Jh. gegossene Glocke mit der Aufschrift „O rex glorie veni cum pace“ – „O König der Herrlichkeit, bringe Frieden!“. In den Jahren 1784/85 erweiterten die Zieder die Kirche noch einmal durch ein Tonnengewölbe und verbanden sie durch einen gewölbten Gang mit dem Torturm. Erhalten geblieben sind dieser Torturm sowie ein 20 Meter langer und fünf Meter hoher Mauerabschnitt.