Draas / Drăuşeni / Homoróddaróc

Mitte des 13. Jh. wurde die romanische Pfeilerbasilika mit Westturm, Chor und Apsis als Ersatz für eine frühe Kirche des 12. Jh. vollendet. 1494, beim Ausbau zur Wehrkirche, erhielten Turm, Schiff und Chor Wehrgeschosse. Die Mauern des Chores wurden dazu verstärkt und bis zur Traufe des Schiffes erhöht, die Seitenschiffe wurden abgebrochen und vermauert. Im Zuge dessen wurde das Areal mit einer bis heute erhaltenen 8 Meter hohen Ringmauer mit fünf Basteien umgeben. Das romanische Westportal zählt zu den bedeutendsten Steinmetzarbeiten Siebenbürgens. Vom romanischen Bau haben sich außerdem die heute als Fenster genutzten Zwillings-Blendarkaden und die vermauerten runden Obergadenfenster erhalten. Seit langer Zeit finden hier Restaurierungsarbeiten statt, dabei wurden auch großflächige Fresken freigelegt. Die ebenso kostbare Innenausstattung von 1638, für die Bauarbeiten zunächst ausgelagert, wurde später zur Sicherung auf andere Kirchen verteilt.

Ort

Die mächtigen Steinmauern der Kirchenburg von Draas bergen eine der bedeutungsvollsten Legenden Siebenbürgens. Es heißt, dass die ersten deutschen Siedler dem ungarischen König ewige Treue schworen, indem sie zwei Schwerter in das Erdreich steckten und dadurch das Zeichen eines Kreuzes bildeten. Solange die zwei Schwerter existierten, würden die Siedler den Königsboden beschützen. Doch nach dem Verlust der Schwerter, so warnt die Legende, würden auch die Siebenbürger Sachsen aus Siebenbürgen verschwinden. Die Waffen wurden nach dem Schwur an die Grenzen des Königsbodens geschickt – ein Schwert nach Broos (Orăştie), das andere nach Draas. Als Sinnbild der sächsischen Tapferkeit und Treue sowie als Beispiel für die Entwickelung der Waffentechnik der Siedler wurde ein aus dem 16. Jh. stammendes Schwert bis zum Beginn des II. Weltkrieges in der Kirche von Draas aufbewahrt. 1944 ging es in den Kriegswirren verloren. Bis heute sind die beiden Schwerter Teil des Wappens von Hermannstadt (Sibiu).