Bußd bei Mediasch / Buzd / Szászbuzd

Wann genau die Kirche von Bußd bei Mediasch erbaut wurde, ist nicht bekannt. Der aus dem späten 14. Jh. stammende Chor wurde im Zuge der Befestigung zur Sicherung der Kirche gegen den Berghang mit drei Wehrgeschossen überbaut. Damit überragt er das Kirchenschiff weit sichtbar. Über einen kleinen Wendelstein erreicht man die Verteidigungsanlagen, die sich oberhalb des Rippengewölbes befinden. Der einst mehr als 6 Meter hohe Bering ist zurückgebaut worden und der Torturm wurde zur Burghüterwohnung umgebaut. Das gotische Trichterportal in der Westfassade zeigt die für die Gegend um Mediasch üblichen Stilmerkmale. Der Innenraum des Kirchenschiffes wird von den klassizistischen Seitenemporen geprägt, während der Chor durch den hochbarocken Altar dominiert wird. Hier findet sich neben der gotischen Sakramentsnische ein aus derselben Zeit stammendes Schulterportal als Eingang in die Sakristei. Bemerkenswert ist auch der überdachte hölzerne Treppenaufgang zur Burg. bussd_mediasch_detail

Ort

Mit dem hoch aufragenden Wehrchor wirkt die an einem steilen Hang errichtete Kirchenburg von Bußd außergewöhnlich pittoresk. Es scheint, als habe die Burg versucht, den Berg hinaufzusteigen. Von aller Kraft verlassen, musste sie sich dann aber auf halbem Wege an der heutigen Stelle niederlassen. Tatsächlich sind für das Aussehen der Kirchenburg jedoch verschiedene Bauphasen verantwortlich. So wurden etwa Chor und Saal nicht zur selben Zeit erbaut. Darüber hinaus ist die ungewöhnliche Höhe des Wehrchors auf die Erfordernisse einer guten Verteidigung zurückzuführen: Er wurde so errichtet, dass von seinen Ausguckposten über eine nahe Bergkuppe hinweg Einblick in das angrenzende Seitental der Großen Kokel (Târnava Mare) genommen werden kann. So konnten einst Feinde rechtzeitig bemerkt werden.