Nahezu unverändert erhalten hat sich die im frühen 15. Jh. errichtete Kirche von Kirtsch. Ihre besondere Bedeutung erhält die dreischiffige Basilika mit polygonalem Chor und Westturm durch die reichen Werksteinarbeiten im Innen- und Außenbereich. Im Chor finden sich gut erhaltene Maßwerkfenster und am Turm typisch gotische Zwillingsfenster. Die bildhauerischen Arbeiten an den Portalen, dem Turm, den Fenstern und den Strebepfeilern sowie im Innenraum an Kapitellen, Schlusssteinen, den Sedilien und der Sakristeitür sind um das Jahr 1427 entstanden. Anfang des 19. Jh. wurden die Seitenschiffe erhöht, sodass der Querschnitt einer Hallenkirche entstand. Gleichzeitig erhielten Langhaus und Seitenschiffe stuckierte Flachdecken. Das Wehrgeschoss des Turmes wurde 1913 zugunsten des heutigen mit Zinkblech gedeckten spitzen Turmhelmes abgetragen. Von den Wehranlagen haben sich der Bering mit dem ursprünglich als Eingang genutzten Torturm sowie eine in die Ringmauer integrierte gotische Kapelle erhalten.
Ort
Ein besonderer Schatz unter den siebenbürgischen Dörfern ist Kirtsch. Dieser romantische Ort liegt in einem Weinanbaugebiet nordöstlich von Mediasch (Mediaş), eingebettet in Hügel und Wälder. Die Natur in der Umgebung von Kirtsch ist besonders grün und üppig. Zurückzuführen ist dies auf die Lage zwischen der Kleinen Kokel (Târnava Mică) und der Großen Kokel (Târnava Mare), in dem sogenannten Zweistromland. Inmitten des Dorfes auf einem Hügel erhebt sich die Kirtscher Kirchenburg. Die Wehranlage betritt man über den Torturm. In der Burg steht eine Kapelle mit einem Ossarium, einem Raum, in dem früher die Gebeine der Verstorbenen aufbewahrt wurden. In der Kirche befinden sich viele wunderschöne Bauplastiken aus dem 15. Jh., die typisch für die Region rund um Mediasch sind. Auf der reich gestalteten Westfassade sind beispielsweise ein Vogel, eine Maske und ein Ungeheuer mit einem Menschenkopf zwischen den Pfoten dargestellt.