Die Fertigstellung der ersten Saalkirche von Denndorf wird im Schlussstein des Chores mit der Jahreszahl 1447 angegeben. Die Kirche besaß zu diesem Zeitpunkt noch keinen Turm. Dieser wurde erst zu Beginn des 16. Jh. im westlichen Teil gesetzt, als man die Kirche befestigte. Doch es gab bereits den beeindruckenden, bis 1834 als frei stehender Campanile in klassizistischen Formen errichteten Glockenturm außerhalb der Burg, der zu den höchsten des Landes zählt. Zur Verteidigung wurde der Chor durch ein Wehrgeschoss erhöht sowie die Kirche mit einem Bering umgeben. Der Bering hatte zur Verstärkung zwei Wehrgebäude. Das westliche ist heute nur noch eine Ruine, das östliche vermittelt aber noch einen guten Eindruck eines zu Verteidigungszwecken errichteten Nutzgebäudes. Die Wehranlagen der Kirche wurden im 19. Jh. nach und nach beseitigt. Im Kirchensaal wurde 1884 eine Flachdecke eingezogen, der Chor dagegen behielt sein spätgotisches Rippengewölbe. Von der Innenausstattung der Kirche haben sich nach Aufgabe der Nutzung durch Gottesdienste nur die Empore und das Gestühl erhalten.
Ort
Nur über eine unbefestigte Schotterstraße, die einige Kilometer parallel zum Schaaser Bach (Şaeş) verläuft, ist Denndorf zu erreichen. Man passiert ausgedehnte Weideflächen, auf denen Schäfer mit ihren typischen Sennhüten zu erkennen sind. Weithin sichtbar ist der Glockenturm – das Wahrzeichen des Dorfes, welches erstmals Ende des 13. Jh. urkundlich erwähnt wurde. Historische Dokumente aus dem 14. Jh. lassen vermuten, dass es in der Umgebung ursprünglich auch einen Ort namens Kleindenndorf gab. Denndorf hatte eine für Siebenbürgen typische Entwicklung. Zu Beginn des 16. Jh. zählte man im Dorf 72 Bauern, es gab eine Mühle und eine Schule. 1605 überstanden die Dorfbewohner einen Angriff von vorbeiziehenden Szeklertruppen in der Kirchenburg. Knapp 200 Todesopfer forderte dann allerdings im frühen 18. Jh. die Pest. Heute macht vor allem die Lage weitab der großen Straßen den besonderen Reiz des Ortes aus. Selbst das rund 10 km östlich von Denndorf gelegenen Keisd (Sachiz), zu dem früher eine enge Bindung bestand, erreicht man nur noch über einen Wanderweg, der durch die Wiesen führt.
Aktivitäten
- 2020 Reparaturen am Kirchendach
- 2018 Weitere Förderung zum Erhalt der Kirchenburg bewilligt
- 2018 Workshop Hands on Conservation I
- 2018 Hochschulprojekt zur touristischen Vermarktung
- 2017 Besuch des US-Botschafters
- 2017 Förderung zum Erhalt der Kirchenburg bewilligt
Vor Ort engagiert sich der sich der Verein Asociatia Sapte Brazi für die Revitalisierung der Kirchenburg.