Dach der Kirche in Denndorf gerettet

Das Kirchengebäude samt Wehranlage und Glockenturm in Denndorf (Kirchenbezirk Schässburg) steht seit Jahren im Fokus der Stiftung Kirchenburgen. Mit der Unterstützung des „Ambassador’s Fund for Cultural Preservation” (AFCP) konnten bereits mehrere wichtige Maßnahmen getroffen werden. Zuletzt wurde das Dach des Kirchenschiffes gerettet.

Mit einer zusätzlichen Föderung von 24.900,- US-Dollar hatte US-Botschafter Hans Klemm, seit Jahren ein Freund und Unterstützer der siebenbürgischen Kirchenburgenlandschaft, zu Weihnachten 2018 Arbeiten und Schutzmaßnahmen an der Kirchenburg von Denndorf unterstützt. Die Dacharbeiten wurden im Herbst 2019 abgeschlossen. Teilweise wurden die Balken des Dachstuhls erneuert und rund zwei Drittel der Biberschwanzziegel ersetzt. Des Weiteren wurde das außenliegende Treppenhäuschen für den Dachstuhl neu instandgesetzt sowie die Abdeckungen der Stützpfeiler revitalisiert. Neben den Dacharbeiten wurde auch mit der Verbesserung des Entwässerungssystems der gesamten Anlage begonnen.

IMG-20191218-WA0028Material- und Facharbeitermangel verzögern Fortschritt

Sebastian Bethge, Denkmalschutzbeauftragter der Stiftung Kirchenburgen, hätte am liebsten auch die Arbeiten am Fruchthaus und der Ringmauer noch im abgelaufenen Jahr abgeschlossen. Leider hat jedoch die Ziegelei in Holzmengen in der Zwischenzeit ihren Betrieb eingestellt und die seltenen, handgefertigten Biberschwanzziegel werden momentan ausschließlich in der Dachziegelmanufaktur von Abtsdorf bei Agnetheln hergestellt. Dieser letzte in der Region verbliebene Fachbetrieb sucht händeringend nach Personal und kommt mit der Produktion nicht nach. Bei den Arbeiten am Dach des Kirchenschiffs in Denndorf wurden daher sogar Dachziegel vom Fruchthaus “geliehen”, um das Projekt fertigstellen zu können.

Rumänien hat mit weniger als fünf Prozent eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten der gesamten Europäischen Union. Durch den Beitritt des Landes zur EU haben Hunderttausende die Arbeitnehmerfreizügigkeit genutzt, um ihr Glück im Ausland zu suchen. Unter diesen Migranten befinden sich reihenweise qualifizierte Fachkräfte sowie Handwerker und Bauarbeiter, die nun in der Heimat fehlen. „Was für das Glück und die Entfaltungsmöglichkeiten der Betroffenen ein Segen sein kann, stellt sich für das Tempo der Arbeit – gerade im Bauwesen – oft als Fluch heraus“, resümiert Sebastian Bethge: „Trotzdem werden wir auch in Zukunft, wo es nur möglich ist, mit lokalen Betrieben und Arbeitern aus der Region zusammenarbeiten.“