Die evangelische Kirche in Scharosch bei Fogarasch steht seit neun Jahren im Fokus der Tätigkeiten des Teams der Stiftung Kirchenburgen. Von Sommer 2023 bis März 2024 wurde vorerst die Zielgerade hinsichtlich der Sicherungsarbeiten an der Kirche eingeschlagen – ein Anlass für ein positives Zwischenresümee.
Ursula Hummes, Vorsitzende der Scharoscher Heimatortsgemeinschaft (HOG) hat sich seit Mitte der 2010er-Jahre unermüdlich für den Erhalt der Jakobuskirche eingesetzt und konnte hohe Spendenbeträge für die Arbeiten der Stiftung Kirchenburgen an dem Baudenkmal akquirieren. Im Jahr 2017 begannen erste Arbeiten am Dach des Kirchenschiffes, um die Sicherheit von Besucherinnen und Besuchern zu gewährleisten und weitere denkmalpflegerische Arbeiten vorzubereiten. Gemeinsam mit diesen Spenden, Beiträgen des zuständigen Fogarascher Kirchengemeindeverbandes, der Stiftung Kirchenburgen und des Bürgermeisteramtes wurde ein sechsstelliger Betrag in die Kirche investiert.
Zuletzt wurden nun in der Gemeinde im Fogarascher Land die wichtigsten Schritte zum Erhalt der Kirche abgeschlossen. Nachdem das zuständige Kronstädter Denkmalamt für die Arbeiten an den Stützpfeilern der Fassade eine Sondergenehmigung verlangt hatte, konnte diese auf der Basis einer umfassenden, von Steinmetzin Pia Prade (Hermannstadt) erstellten Projektdokumentation ausgestellt werden. Experten aus Klausenburg haben seither sieben Stützpfeiler saniert und gesichert. Durch einen Beschluss des Deutschen Bundestages gewährte die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien eine Förderung für diese Arbeiten. An den anderen Fassadenteilen wurde der Zementputz entfernt und durch Kalkputz ersetzt, ohne dabei den historischen Putz, der etwa die Hälfte der Fassadenoberfläche abdeckt, zu beseitigen.
Stiftung und HOG retten Kirche gemeinsam
Die HOG Scharosch hat auf Initiative von Ewald Bortmes mit einer Räumungsaktion den Kirchhof wieder auf Vordermann gebracht. Gleichzeitig mit der Reparatur der wertvollen Turmuhr wurde im vergangenen Jahr auch die Uhrenstube instand gesetzt. Die Scharoscher Kirchenuhr, ein seltenes Kunstwerk aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, konnte gereinigt, repariert und somit gerettet werden.
“Man kann sagen, dass nach der vor neun Jahren begonnenen, intensiven Arbeit und nicht zuletzt durch die Leidenschaft und Ausdauer von Frau Hummes und allen Beteiligten mit der offiziellen Bauabnahme im März 2024 die Basis für den Erhalt der Jakobuskirche für die kommenden Generationen geschaffen ist”, erklärt Sebastian Bethge, Denkmalpfleger der Stiftung Kirchenburgen. Ein Grund, sich entspannt zurückzulehnen, ist das freilich nicht. Bethge blickt auch in die Zukunft der aus dem 15. Jahrhundert stammenden Jakobuskirche: “Am Kirchturm wurde bisher nur das Dach gemacht. Auch hier wären grundlegende Sicherungsarbeiten nötig. Auch im Innenbereich des Kirchenschiffes sollten mittel- und langfristig Restaurierungsarbeiten angedacht werden.” – Mit Glück, Zuversicht und Gottes Hilfe wird es also in Scharosch bei Fogarasch auch in den kommenden Jahren noch jede Menge zu tun geben.
Text: Stefan Bichler
Fotos: Stiftung Kirchenburgen