Ende Juni 2021 trafen sich die Veranwortlichen des Mediascher Kirchenbezirks, der Stiftung Kirchenburgen, Architektin Alina Curea und die am Projekt beteiligten Firmen an der evangelischen Kirche von Schmiegen, um den Startschuss zu grundlegenden Reparaturarbeiten zu geben. Wenn diese Arbeiten abgeschlossen sind, können Fachleute sich der Freilegung weiterer Wandmalereien widmen.
Bereits vor etwa zehn Jahren hat ein Restauratorenteam um Lóránd Kiss (Arcus-Verein, Felldorf) in der evangelischen Kirche von Schmiegen wertvolle Malereien zum Teil freigelegt. Die Experten sind der Ansicht, dass diese Kunstwerke dem 15. Jahrhundert zuzuordnen sind und planen, weitere Teile freizulegen und zu restaurieren.
Um jedoch die mühevolle Arbeit keiner zusätzlichen Gefahr auszusetzen, müssen zuerst andere Arbeiten dringend erledigt werden. Schon in der Vergangenheit hatte der Verein „Kulturerbe Kirchenburgen“ aus Deutschland wuchernde Vegetation entfernt und damit ein wenig zur Reduzierung der Feuchtigkeit in der Kirche beigetragen. Nun aber ist das Dach an der Reihe!
Dach muss instandgesetzt werden
An der aus dem 19. Jahrhundert stammenden Dachkonstruktion sind sowohl im Gebälk als auch außen im Lauf der Zeit schwerwiegende Schäden entstanden. Einerseits gilt es, jede Menge schadhafter Dachziegel nachzurücken um den Schutz vor der Witterung wieder herzustellen. Doch auch im Inneren des Dachstuhles gibt es jede Menge zu tun: Eine Taubenkolonie hat sich dort eingenistet und den Fußboden durch Kot so schwer geschädigt, dass dieser komplett erneuert werden muss.
Bis zum September sollen die Instandsetzungsarbeiten abgeschlossen und somit der Weg für Restaurator Kiss und sein Team geebnet sein. Die Kosten der Arbeiten am Dach der Schmiegener Kirche belaufen sich auf gut 20.000,- Euro, die aus dem durch die Beauftragte der Deutschen Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) finanzierten Dächerprogramm der Stiftung Kirchenburgen aufgebracht werden.
Die Marienkirche wurde im 14. Jahrhundert errichtet und bereits nach einem Jahrhundert deutlich umgebaut. Zu Beginn des 19. Jahrhundert war die kleine Kirche so baufällig, dass sie Mitte des Jahrhunderts neu instandgesetzt werden musste. Damals wurden auch die Wandmalereien übermalt, die nun wieder sichtbar gemacht werden sollen.
Text: Stefan Bichler