Der erste Kirchenburgenkünstler feiert seinen Einzug

In der Kapelle auf dem Hof des Kirchenburgenensembles in Hammersdorf, wird sich ab jetzt der erste Kirchenburgenkünstler – Günter Czernetzky – mit der Kreation seiner Kunstwerke beschäftigen. Das Gebäude soll zu einem Wohnatelier und Werkraum werden, in dem sich der Künstler auf Tapetentischen großformatigen Kunstwerken widmen möchte.Kapelle in der Kirchenburg Hammersdorf

Der als Filmemacher bekannte Günter Czernetzky, der aus Schäßburg stammt, hat bereits seit einigen Jahren mit der Idee einer Kunstkirchenburg spekuliert – umso größer ist die Freude, ihm jetzt zu dem von dem Gemeindeverband Hermannstadt für zunächst ein Jahr gepachteten Gebäude gratulieren zu dürfen! Ab dem 15. November kann er „einziehen“ und Hand anlegen. Zunächst muss das Gebäude mit Beleuchtung, Stromversorgung und Heizmöglichkeiten für den täglichen Gebrauch auf Vordermann gebracht werden – an der Struktur und der historischen Substanz soll jedoch nichts verändert werden.

Mit Naturmaterialien wie Asche, Erde oder Sägemehl plant Czernetzky non-figurative Arbeiten auf Leintüchern zu gestalten und wird im Rahmen verschiedener Materialfindungsarbeiten seine Kunst in der Künstler-Kapelle entwickeln.

„Es wäre doch schön, wenn man weitere Nebengebäude von Kirchenburgen in dieser Art nutzt. Es bedarf keiner baulichen Eingriffe und abhängig von dem jeweiligen Vorhaben könnte sich ein Künstler ja auch auf eine saisonale Nutzung in den warmen Monaten einstellen. Ich empfinde eine regelrechte Inspirationswelle, wenn ich eine Kirchenburg betrete. Und sicherlich geht es nicht nur mir so. Darum würde ich mir ein dauerhaftes Projekt wünschen, dass die Idee verfolgt in jedem Jahr ein Gebäude an einen Künstler zu vermitteln. Das wäre doch was!“ – so Czernetzky im Gespräch.

Günter Czernetzky, Mitbegründer der gemeinnützigen NGO MARTINUS Sibiu, lebt in Martinsberg/Șomartin und Hermannstadt. Günter Czernetzky - Foto: Michael Mundt
Der Verein organisiert verschiedene Veranstaltungen und Ausstellungen zu den Schwerpunkten Kunst und Kunst in der Natur – so auch beispielsweise eine Fotoausstellung 2016 über das Phänomen der Trovanten in Siebenbürgen, die seltene natürliche Gesteinsformationen in Kugel- oder Ellipsenform sind. Als regelmäßiger Organisator verschiedener Eventformate wie dem ART CULT CAMP 2020/2021, hat sich der Verein bereits einen Namen in der Region und darüber hinaus gemacht.

Mit großer Freude nimmt die Stiftung Kirchenburgen daher den heutigen Martinstag, den 11.11. als passenden Anlass das Projekt Kirchenburgenkünstler vorzustellen und lädt alle Interessenten dazu ein, den Aktivitäten von Günter Czernetzky und dem MARTINUS-Verein zu folgen: https://www.facebook.com/asociatiamartinus/

Lieber Günter, wir wünschen Dir viel Freude in Deiner neuen Wirkungsstätte und frohes Schaffen!