Bereits Ende März wurde die Baustelle an der Kirchenburg von Irmesch (Kirchenbezirk Schässburg) eröffnet. Am 5. April 2022 fand nun vor Ort eine ausführliche Begehung mit Vertretern der Stiftung Kirchenburgen und Fachleuten statt. Noch in diesem Jahr wird das Baudenkmal im Zwischenkokelgebiet einen wichtigen Schritt in Richtung seiner Rettung gegangen sein.
Neben Sebastian Bethge und Ecaterina Gál (Stiftung Kirchenburgen), Architekt Tudor Pavelescu, den Vertretern von Horanca Ighiș Construct und Restaurator Lórand Kiss waren am 5. April auch Direktor Bulcsú Ötvös Koppány und Dr. Ünige Bencze vom Kreismuseum Neumarkt (Târgu Mureș) in Irmesch anwesend. Teil der Arbeiten wird nämlich auch eine Instandsetzung des Systems zur Ableitung von Regenwasser innerhalb der Ringmauern sein. Wegen der dafür erforderlichen Erdarbeiten müssen gemäß dem gesetzlichen Rahmen auch Archäologie-Experten seitens der öffentlichen Behörden eingebunden werden.
Außer dem neuen Drainagesystem, das die wertvolle Kirche in Zukunft vor eindringender Feuchtigkeit schützen wird, stehen in diesem Bauprojekt vor allem Dacharbeiten im Vordergrund. Schadhafte Holzelemente sollten dabei ebenso ausgebessert und gegebenenfalls ersetzt werden, wie einzelne Dachziegel. An dem abseits stehenden Wehrturm wurden durch die Baufirma bereits einzelne Holzelemente ausgebessert und ein Treppengeländer montiert, um eine Begehung des Turmes sicherer zu machen. Alle diese Vorhaben werden von der deutschen Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM) über den Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrat gefördert und sind Teil des Dächerprogrammes der Stiftung Kirchenburgen. Die Investitionssumme beträgt knapp 30.000 Euro.
Mehrere kleine Interventionen in den letzten Jahren
Nachdem im Jahr 2017 im Zuge von Reparaturen an der Ringmauer und kleineren Sicherungsarbeiten an der Kirche durch die Stiftung Kirchenburgen Inschriften und Wandmalereien entdeckt wurden, begann die Aufmerksamkeit für die im 16. Jahrhundert errichtete Saalkirche von Irmesch zu wachsen. So wurden zwischenzeitlich eine Alarmanlage und Gitter an den Fenstern montiert. Dank der Unterstützung durch die in Deutschland lebende Irmescherin Helga Knall konnten auch immer wieder kleinere Reparaturen finanziert werden. Die nun begonnenen Arbeiten sollen im Sommer abgeschlossen sein und werden die Irmescher Kirchenburg einen entscheidenden Schritt in Richtung Wiederinstandsetzung weiterbringen.
Text und Bilder: Stefan Bichler