Im Oktober sind in Arbegen mehrere Baumaßnahmen an der Kirchenburgenanlage zu Ende gegangen: Nach Fertigstellung der Bauplanung durch Architekt Liviu Gligor im Sommer, konnte das Kirchendach, d.h. das Schiff und der Chor in Stand gesetzt werden. Beim sogenannten „Dach übersteigen“ wurde jeder Ziegel einzeln geprüft – auch die Dachlatten wurden teilweise ausgetauscht.
Die Kirchenburg wurde durch das 3-Kirchenburgen Projekt des AFCP (American Fund for Cultural Preservation) gefördert, durch den auch Hundertbücheln und Denndorf unterstützt wurden: Für die Bauplanung wurden ca. 5000 Euro ausgegeben, die Kosten für Baumaßnahmen an der Kirchenburg belaufen sich auf ca. 18.000 Euro und konnten von der sehr engagierten Heimatortgemeinschaft Arbegen aufgebracht werden: Arbegen ist ein schönes Beispiel für eine gelungene Kooperation zwischen Stiftung Kirchenburgen und HOG. Betreut wurde die Baustelle durch den Denkmalpflegebeauftragten der Stiftung Kirchenburgen, Sebastian Bethge und den zuständigen Architekten, Liviu Gligor, der auch als Dozent am Lehrstuhl für Konservierung und Restaurierung Hermannstadt der Bukarester Universtität „Ion Mincu“ für Architektur unterrichtet. Die Begehung der Anlage fand bereits statt – hier wurden die abgeschlossenen Arbeiten besprochen.
Für die nächsten ca. 30 Jahre ist die Kirchenburg nun gerüstet; allerdings bedarf es für eine erfolgreiche Instandhaltung auch einer angemessenen Pflege der Anlage. Sie zu gewährleisten, erfordert finanzielle Mittel und engagierte Menschen vor Ort.
Nachhaltigen Eindruck hinterließ beim Baustellenteam vor allem der alte historische Dachstuhl: Eigentlich fanden die Experten hier drei Dachstühle in einem vor – jeder aus einer anderen Zeit und zudem ein beeindruckendes Beispiel mittelalterlicher Zimmermannskunst.
Für das Jahr 2019 sind ab dem Frühjahr die Restaurierung der Westfassade sowie des Mauerwerks am Speckhaus geplant. Durch Erdabtrag beim Chor soll die Feuchtigkeit in der Kirche reduziert werden. Auch die besondere Ziegeldeckung der Ringmauer durch Hohlziegel („Mönch“ und „Nonne“) und die Verbesserung der oberirdischen Regenwasserableitung wird im kommenden Jahr in Angriff genommen.
Text: Aurelia Brecht
Fotos: Sebastian Bethge