Während eines mehrtägigen Rumänienaufenthaltes hat die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Katrin Göring-Eckardt (Bündnis ‘90 / Die Grünen) mehrfach Station in der Kirchenburgenlandschaft gemacht. Auf dem Programm standen unter anderem Begegnungen in Kelling, Hermannstadt und Hammersdorf.
Am Samstagnachmittag, den 30. September, machte die Politikerin nach einem Besuch der diesjährigen Europäischen Kulturhauptstadt Temeswar im Unterwald halt. Nach einer feierlichen Begrüßung durch Friedrich Gunesch (Hauptanwalt der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien) und Deutschlands Konsulin Kerstin Ursula Jahn, erhielt die von Frau Göring-Eckhardt angeführte Delegation dank der fachkundigen Führung durch Prof. Marius Porumb (Vorsitzender Ars Transsilvaniae) und Bürgermeister Lucian-Tiberiu Bodea, erste Einblicke in die siebenbürgisch-sächsische Wehrarchitektur am Beispiel der aus dem 13. Jahrhundert stammenden Gräfenburg von Kelling. Die Kellinger Burg war nach ihrer Übernahme durch die sächsische Gemeinde weiter ausgebaut und gegen Ende des 15. Jahrhunderts um eine kleine Kapelle ergänzt worden. Seit den 1990er-Jahren befindet sie sich auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes und wird von Ars Transsilvaniae verwaltet.
In ebendieser Kapelle hatte das Team der Stiftung Kirchenburgen Gelegenheit seine Arbeit vorzustellen und die aktuelle Situation der Denkmalpflege zu erörtern sowie Chancen und Herausforderungen des Kulturerbeerhalts mit den Besuchern zu diskutieren. Nach einem Imbiss im Kellinger Pfarrhaus ging die Reise schließlich in Richtung Hermannstadt weiter.
Predigt in Hammersdorf
Zum Erntedankfest wurde Katrin Göring-Eckardt nach Hammersdorf eingeladen, wo sie am Sonntag auch die Predigt hielt. Die Hermannstädter Kirchengemeinde feierte einen musikreichen Gottesdienst, der ganz im Zeichen der Bewahrung der Schöpfung und der christlichen Verantwortung in Fragen des Klimaschutzes stand. Nach dem Gottesdienst pflanzte die Grünenpolitikerin innerhalb der Hammersdorfer Kirchenburg ein Birnbäumchen, direkt neben jenem, das vor Jahren von der damaligen Bischöfin Margot Käßmann gepflanzt worden war.
Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt war von 2002 bis 2005 und von 2013 bis 2021 Co-Vorsitzende der Bundestagsfraktion ihrer Partei sowie zweimal Spitzenkandidatin bei Bundestagswahlen. Die Politikerin, die währen der 1980er-Jahre in ihrer ostdeutschen Heimat auch mehrere Semester Theologie studiert hat, war von 2009 bis 2013 Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Text: Stefan Bichler