Zwischen Zeiden und Marienburg liegt Heldsdorf/Hălchiu – 1377 wurde das Dorf erstmalig urkundlich in einem königlichen Privileg erwähnt. Es ist eines der freien Dörfer, die zur Gerichts- und Verwaltungseinheit mit Kronstadt gehörten. Der Haldeboatschi (auch Hiltschi), der das Westportal der Kirche ziert und der auf die Gestalt des Grafen Falkun zurückgeht, gilt als Begründer des Dorfes. Auch heute ziert er das Wappen des Dorfes.
Eine Besonderheit ist der Altar der Kirchenburg: Farbenprächtig und außergewöhnlich groß erhebt er sich im Chor der gotischen Hallenkirche, deren älteste Bauelemente aber auf das 13. Jahrhundert zurückgehen. Der Doppelflügelaltar ist 8,1 m hoch und 7,7 m breit. Die Predella zeigt dem Besucher fünf Figuren, nämlich Abraham, Moses, Aaron, Petrus und Paulus. Mit den Figuren wird dem ehemaligen Pfarrer der Gemeinde, Johannes Reichart, der Weg bis zur göttlichen Erlösung des Menschen nachgezeichnet. Mit der Verkündigung des Evangeliums durch Petrus und Paulus ist dieser Weg abgeschlossen.
Oberhalb der Predella erhebt sich der Mittelschrein; der Altar besitzt zwei Standflügel und zwei bewegliche Flügel, die in vorwiegend roter, grüner und goldener Farbe beidseitig bemalt sind.
Ist der Altar geöffnet, zeigen sich dem Betrachter vier Heilige: Jedes Bild stellt auch eine Geschichte dar. Die Darstellungen mit den Heiligen zeigen einerseits die Martyrien der Apostel Andreas und Petrus sowie die Hinrichtung des Jakobus. In einem vierten Bild bewahrt der Heilige Andreas einen Bischof vor einer Versuchung durch den Teufel. Die Mitte der Festtagsseite des Altars ziert eine Christusfigur, die links und rechts durch die vier Evangelisten flankiert wird.
Auf der Werktagsseite ist der Leidensweg Jesu dargestellt: Das Gebet am Ölberg, die Gefangennahme, das Verhör, die Geißelung, die Dornenkrönung, Ecce homo, Kreuztragung und Kreuzigung.
In den siebziger Jahren wurde der Altar mit Hilfe der Heldsdörfer Heimatortgemeinschaft restauriert.