Kirche von Marienburg bei Schässburg vor der Rettung

Der Schässburger Bezirksdechant Stpfr. Dr. Bruno Fröhlich, die Bau- und Denkmalpflegeexperten der Stiftung Kirchenburgen Ecaterina Gál und Sebastian Bethge sowie Herr Alfred Back vom Bezirkskonsistorium und Herr Géza Jakabffy von der beauftragten Baufirma Novus Star aus Cristuru Secuiesc (Szeklerkreuz / Székelykeresztúr), die auch für die Arbeiten an der Schäßburger Klosterkirche zuständig sind, trafen sich am 14. Juli 2021 bei nahezu tropischer Hitze zur formellen Eröffnung der Baustelle an der evangelischen Kirche in Marienburg bei Schässburg.

Besuchern, die aus Norden – etwa aus Neumarkt – kommend die Kirchenburgenlandschaft bereisen, ist die kleine Kirche in Marienburg bei Schässburg durch ihre markante Lage neben der Nationalstraße ein Begriff. Sie ist auf dieser Route der erste siebenbürgisch-sächsische Kirchenbau mit einem klassischen wehrhaften Turm. Das heutige Gotteshaus geht auf eine Saalkirche aus dem 15. Jahrhundert zurück. Die Gottesdienste in der sehr klein gewordenen, von Pfarrer Johannes Halmen als Titularpfarre geführten Gemeinde, sind rar geworden und der Zahn der Zeit hat sichtlich an dem Bauwerk genagt. Jetzt aber sollen wichtige Sicherungsmaßnahmen das Baudenkmal retten.

Die besondere Herausforderung in Marienburg ist eine im Lauf der Zeit aufgetretene Verschiebung von Teilen des Kirchendaches aufgrund statischer Problem. Der gesamte Komplex befindet sich aufgrund mangelnder Instandhaltung und des Eindringens von Regenwasser in einem allgemein baufälligen Zustand. Die Kirche war aufgrund von Erdsenkungen nach Nordwesten geneigt.

Marienburg / Hetiur

Da die Orgel in Marienburg – eine spätbarocke Samuel-Binder-Orgel aus dem Jahr 1850 – über dem Altar platziert ist, befindet sich der Blasebalg am Dachstuhl, was bei den Dacharbeiten ebenfalls besondere Berücksichtigung erfordert.

Die etwa 15.000,- Euro, die für die Reparaturarbeiten am Dach eingesetzt werden sollen, stammen aus Mitteln des BKM-Budgets der Stiftung Kirchenburgen. Bis Herbst 2021 sollen die etwa zwei bis drei Monate dauernden Arbeiten abgeschlossen sein.