Das Spannungsfeld zwischen der Pflege, dem Reparieren und der Nutzung schützenswerter Gebäude hat der bekannte Architekt Prof. Dr. Liviu Gligor am Abend des 3. April 2018 auf Einladung der Stiftung Kirchenburgen im Rahmen eines „KirchenburgenGespräches“ beleuchtet. Im Anschluss an den spannenden und überaus informativen Fachvortrag des Experten entwickelte sich eine fruchtbare Diskussion mit reger Publikumsbeteiligung.
Ausgehend von den denkmalpflegerischen Ansätzen des britischen Architekten und Ingenieurs William Morris (1834-1896), Gründer des „Arts and Crafts Movement“ des 19. Jahrhunderts, gewährte Liviu Gligor Einblicke in seinen Zugang, bei Reparaturarbeiten an historischen Gebäuden so viel wie möglich von der alten Bausubstanz zu erhalten und sich dem Objekt mit Respekt zu nähern. Gerade in den vergangenen Jahrzehnten seien in diesem Zusammenhang allerhand Fehler passiert, die man nun teilweise korrigieren könnte. Vor den etwa dreißig interessierten Besucherinnen und Besuchern im „Georg-Daniel-Teutsch-Saal“ des Landeskonsistoriums ging Architekt Dr. Gligor, der an der „Ion-Mincu-Universität“ unterrichtet, nicht nur auf die aktuellen, durch von der Stiftung Kirchenburgen vermittelte Förderungen des US-Botschafters finanzierten Projekte in Arbegen, Denndorf und Hundertbücheln ein, sondern schilderte auch seine Erfahrungen aus den Arbeiten an der Hermannstädter Stadtpfarrkirche, der Margarethenkirche in Mediasch, Birthälm und Schönberg.
„KirchenburgenGespräche“ als denkmalpflegerisches Dialogforum
Die Veranstaltung im April 2018 war – nach „Von Stollentruhen und Blockintarsien. Das Engagement der HAWK Hildesheim in Siebenbürgen“ mit Dipl.-Rest. Dr. Ralf Buchholz und „Birthälm“ mit Dipl.-Rest. Henriette Lemnitz – die dritte aus der Reihe „KirchenburgenGespräche“. Das Veranstaltungsformat möchte Fachvorträge zu denkmalpflegerisch relevanten Themen mit Gedankenaustausch und Dialog verbinden und erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Das nächste „KirchenburgenGespräch“ ist für Anfang Sommer 2018 geplant.
Text: Stefan Bichler
Fotos: Ruth István