Eine der besonders malerischen Kirchenburgen Siebenbürgens befindet sich in Meschendorf. Zwischen dem Oberlauf des Harbachs und der Nationalstraße Nr. 13 gelegen, war das altehrwürdige Bauwerk vor zehn Jahren Teil eines EU-finanziertes Renovierungsprojekts. Was seinerzeit nicht erledigt werden konnte, wurde nun angegangen.
Als die Kirchenburg von Meschendorf in das erste EU-Projekt aufgenommen wurde, waren das Kirchturmdach und der Innenbereich des Turmes nicht Teil des Bauvorhabens. Durch vereinzelte Schäden, die in den letzten Jahren am Turmdach aufgrund von Witterungseinflüssen entstanden waren, stürzten einzelne Dachziegel vom Glockenturm auf das neu gedeckte Dach des Kirchenschiffes und drohten dort, Folgeschäden zu verursachen. Nach einer Anfrage seitens der sehr engagierten Heimatortsgemeinschaft (HOG) an die Stiftung Kirchenburgen, nahm sich Denkmalschutzbeauftragter Sebastian Bethge mit Arbeitern einer lokalen Handwerksfirma dieser Probleme an.
Folgeschäden verhindert
Zuerst wurden die entstandenen Lücken am Kirchturmdach durch Nachstecken intakter Dachziegel geschlossen. Danach wurde ringsum den Turm oberhalb des Wehrganges ein Fallgitter angebracht, um sowohl Menschen wie auch das Kirchenschiff vor möglicherweise künftig noch fallenden Dachziegeln zu schützen. Außerdem wurde die Anschlussstelle zwischen dem Dach des Kirchenschiffs und der Turmmauer an jenen Stellen ausgebessert, die lückenhaft waren. Eintretendes Regenwasser hätte hier auf Dauer schwere Schäden verursachen können. Auch die Lattung des Daches wurde an dieser Stelle verbessert.
Die entstandenen Kosten in der Höhe von knapp 5.000 Euro für die zweiwöchigen Arbeiten Anfang September 2023 in Meschendorf wurden von der HOG, vom Kirchenbezirk Kronstadt und von der Stiftung Kirchenburgen getragen.
Die Meschendorfer Kirche wurde im 14. Jahrhundert als frühgotische Saalkirche mit integriertem Westturm erbaut. Im Zuge des Ausbaues zur Wehrkirche, entstand kurz vor der Wende des 15. zum 16. Jahrhundert auch das Wehrgeschoss am Kirchturm, das bis heute für das Erscheinungsbild der Kirchenburg so charakteristisch ist.
Text: Stefan Bichler