Seit 18. Juli findet unter dem Titel Apold Heritage Lab an der Trappolder Kirchenburg eine Summer School für Fachleute und angehende Spezialisten im Bereich der Denkmalpflege statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stammen aus Rumänien und Deutschland und sind Studierende im Bereich Architektur und Denkmalpflege. Unter den Veranstaltungspartnern ist auch die Stiftung Kirchenburgen.
Am 23. Juli wurde im Rahmen des Apold Heritage Labs während der ersten Programmhälfte ein Fachsymposium mit spannenden Präsentationen und Vorträgen zum Thema Kulturerbeschutz organisiert. Unter den Rednerinnen und Redner waren Ștefan Bâlici (Präsident der Architektenkammer Rumäniens), Paul Diehl (Verein Churchfortress e.V. / Hundertbücheln), Mihai Ferenc (Atelier Monumenta Transsylvaniae / Felldorf), Prof. Olaf Huth und Prof. Gerhard Gresik (Hochschule Coburg), Prof. Daniel Tellman (Universität Temeswar). Die Stiftung Kirchenburgen wurde von Ramona Laczkó David und Ruth István vertreten und stellte das Nutzungserweiterungsprojekt Fortivacation vor. Die Studierenden präsentierten Zwischenergebnisse ihrer Arbeiten aus den ersten Tagen des Heritage Labs. Nachmittags besuchten schließlich Freundinnen und Freunde der Kirchenburgenlandschaft und andere, generell an Denkmalpflege interessierte Menschen trotz tropischer Temperaturen den Tag der Offenen Türen in der Kirchenburg von Trappold. Die Gäste nutzten die Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen und im Dialog mit den Wissenschaftlern und Studierenden Fachinformationen über die Herausforderungen und Potenziale in der Arbeit mit historischen Gebäuden zu erfahren.
Sonntags machten Professoren und Studierenden sich zu einer Fachexkursion in die Kirchenburgenlandschaft auf: Bei kurzen Aufenthalten in den Kirchenburgen von Wurmloch, Reichesdorf, Groß-Schenk und Hundertbücheln konnten die Beteiligten in die Vielfalt des sakralen Kulturerbes Südsiebenbürgens eintauchen und nicht nur wertvolles, vertiefendes Wissen über Kunsthistorisches und Bauliches tanken, sondern auch nützliche Informationen über Land und Leute erhalten.
Summer School noch bis 27. Juli
Gastgeber und Fachpartner der Summer School ist der Verein CasApold, der seit 15 Jahren unter der Leitung von Sebastian Bethge, der auch Mitglied im Team der Stiftung Kirchenburgen ist, vor Ort tätig ist und Sommerschulen zu Handwerkstechniken durchführt. Das Organisationskomitee des Apold Heritage Lab 2022 wird aus Studierenden des berufsbegleitenden Masterstudienganges Schutz Europäischer Kulturgüter der Europa-Universität Viadrina aus Frankfurt (Oder) gebildet. Der Masterlehrgang beschäftigt sich mit dem Kulturerbe und seinem wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Umfeld. Dabei stehen nicht allein Kultur-, Kunstgeschichte und Denkmalpflege im Fokus, sondern auch Management- und Projektstrategien.
Neben der Stiftung Kirchenburgen zählen so renommierte Institutionen wie die Europa-Universität Viadrina (Frankfurt an der Oder), die Beauftragte der deutschen Bundesregierung für Kultur und Medien , die Universität für Architektur und Stadtplanung Ion Mincu (Bukarest), die Universität Bamberg, die Hochschule Coburg, die Architekturfakultät aus Temeswar, die Evangelische Kirche A. B. in Rumänien und der Verein Arcus (Felldorf) Zu den Partneren und Förderern des Apold Heritage Lab.
Text: Stefan Bichler
Fotos: Magdalena Roepke