Braller: Weitere Schritte zur Rettung

Am 4. März 2022 fand die offizielle Eröffnung der Baustelle an der Südostbastei der Kirchenburg von Braller statt. Die Stiftung Kirchenburgen, der Hermannstädter Kirchenbezirk und der Kerzer Gemeindeverband arbeiten damit einen weiteren Punkt einer langen Liste zur Rettung des gesamten Ensembles ab.

Mit einer gemeinsamen Begehung des Fruchthauses von Braller eröffneten Pfr. Michael Reger (Gemeindeverband Kerz), Verwalter Christian Reu und Diakon Heinrich Rosinger (Kirchenbezirk Hermannstadt), der Hermannstädter Architekt Tudor Pavelescu, Bauunternehmer Gabriel Tudor (Buildart Transylvania SRL) sowie Ecaterina Gál und Sebastian Bethge vom Team der Stiftung Kirchenburgen am 4. März die Baustelle für die Dachreparaturen.

Die nun beginnenden Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten am Dach des Gebäudes werden von der deutschen Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM) über den Siebenbürgisch-sächsischen Kulturrat gefördert und im Rahmen des Dächerprogrammes der Stiftung Kirchenburgen umgesetzt. Die Südostbastei von Braller ist durch ihren fast vollständig erhaltenen Zustand besonders wertvoll. Vergleichbare Gebäude sind in der siebenbürgischen Kirchenburgenlandschaft sonst vor allem zwischen Schässburg und Agnetheln anzutreffen. Auf dem Putz der Speckkammern im Innenbereich des Fruchthauses sind auch noch Fragmente von alten Inschriften erhalten, die es langfristig zu retten gilt.

Schritt für Schritt

Nachdem schon die Heimatortsgemeinschaft (HOG) ab Mitte der 2010er-Jahre regelmäßige freiwillige Arbeitseinsätze an der Kirchenburg organisiert hatte, widmete sich die Stiftung Kirchenburgen im Winter 2019/2020 dem Kirchendach. Im vergangenen Jahr stand dann das Fruchthaus zum ersten Mal im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, als einzelne Sicherungsarbeiten und eine vorbereitende Inspizierung der Schäden am Dach durchgeführt werden konnte. Nun wird das Dach der Südostbastei im Rahmen des Dächerprogramms einer kompletten Instandsetzung unterzogen.

Um das Bauwerk wieder in ganzer Pracht erstrahlen zu lassen, sind jedoch noch viele Arbeiten vonnöten: In einem nächsten Schritt müssten schadhafte Balken im Keller und Mauerschäden am Bauwerk ausgebessert werden. Hierfür sind mehrere Gutachten erforderlich, deren Einholung nach Abschluss der Dacharbeiten auf der Agenda zur Rettung des Kirchenburgensembles von Braller steht.

Text und Fotos: Stefan Bichler