Im beschaulichen Krautwinkel, zwischen Martinsberg und Tarteln, liegt die Ortschaft Braller. Die evangelische Kirche der Gemeinde stammt zum Teil noch aus dem 13. Jahrhundert und gilt trotz nachhaltiger baulicher Veränderungen aus dem 19. Jahrhundert als besonders schützenswert. Im November 2019 wurden nun im Rahmen des Dächerprogramms der Stiftung Kirchenburgen wichtige Reparaturen vorgenommen.
Nachdem die Heimatortsgemeinschaft (HOG) in der Vergangenheit immer wieder einzelne notwendige Arbeiten veranlasst hatte, entschlossen sich Hermine Untch und Emmi Mieskes vom HOG-Vorstand schließlich, die Stiftung Kirchenburgen zu Rate zu ziehen und gemeinsam mit den Denkmalschutzexperten wichtige Arbeiten am Kirchendach umzusetzen.
Mit den von den HOG-Vertretern gesammelten Spenden von über tausend Euro, sowie zusätzlichen Mitteln der Stiftung Kirchenburgen, konnte in einer etwa einwöchigen Aktion die defekte Anschlussstelle zwischen Kirchenschiff und Glockenturm, durch die bereits Regenwasser einzudringen begonnen hatte, komplett ausgebessert werden. Doch nicht nur das an dieser Stelle befestigte Schutzblech konnte neu instand gesetzt werden: Auch Ausbesserungsarbeiten an den Dachziegeln waren Teil der Arbeiten im vergangenen Herbst. Im Rahmen der Arbeiten am Dach wurde auch eine Menge an Bauschutt, der sich in der Vergangenheit durch diverse Arbeiten am Dachstuhl gesammelt hatte, beseitigt.
Im Zuge der Arbeiten, so berichtet Sebastian Bethge, der Denkmalschutzbeauftragte der Stiftung Kirchenburgen, wurde auch die Südostbastei, ein historisches Speichergebäude, im Hinblick auf mögliche weitere Maßnahmen in der näheren Zukunft inspiziert.
Die romanische Basilika von Braller wurde nicht zuletzt durch den Abriss der ursprünglichen Seitenschiffe vor etwa 150 Jahren stark verändert. An der Südfassade hat sich jedoch noch eine romanische Türeinfassung mit Rundbogen erhalten. Zwischen dem Kirchengebäude und dem heutigen polygonalen Mauerring befand sich bis ins 19. Jahrhundert noch eine innere Ringmauer, die unmittelbar an den Westturm angeschlossen war. Der besonders wertvolle Flügelaltar von Braller (Hl. Nikolaus) wurde vor zwanzig Jahren als Leihgabe an die Kirchengemeinde Heltau vergeben, wo er heute als Hauptaltar besichtigt werden kann.