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Kleine und feine Burg

Die kleine Kirchenburg befindet sich etwas abseits in einem linken Seitental der Großen Kokel. Nimmt man in diesem Seitental den Weg nach Großkopisch, kann man hier einen Halt einlegen. Südwestlich liegt nun Birthälm, nordwestlich Scharosch. Der Ort befindet sich im Kreis Hermannstadt im sogenannten „Weinland“. Er wurde im Jahre 1345 erstmals urkundlich unter dem Namen „Waldhyd“ erwähnt. Ab Beginn des 14. Jahrhunderts war der Ort bereits eine freie Gemeinde des Mediascher Kapitels.
waldhuetten0_aussenwaldhuetten1_torturmDie Saalkirche mit polygonalem Chor ist dem Apostel Andreas geweiht – bekannt ist dies durch einen Ablassbrief des Papstes aus dem Jahre 1390. Im 16. Jahrhundert wird die Kirche befestigt – die Ringmauer war ursprünglich 10 Meter hoch, heute umgibt die Kirche ein 6 Meter hoher Bering. Eine Besonderheit stellt die Anordnung der Türme dar; sie befinden sich im Unterschied zu vielen anderen Kirchenburgen nicht an den Ecken der Ringmauer, sondern etwa mittig an den Längsseiten der Burgmauern. Die Ringmauer hat eine fast rechteckige Form.

Der klassizistische Altar, der im Inneren der Kirche zu besichtigen ist, besitzt korinthische Säulen und wurde wie der barocke Orgelprospekt zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufgestellt. Der Altar besteht aus einem Mittelbild, das die Verklärung Jesu darstellt. Altar und Orgel bilden eine Einheit. Auch das Holztaufbecken im klassizistischen Stil stammt aus dem 19. Jahrhundert.

Waldhütten lebte bis zum Ende des 19. Jahrhunderts hauptsächlich vom Weinbau. Um 1895 wird diese Lebensgrundlage durch die aus Amerika eingeschleppte Reblaus (Phylloxera vastatrix) vernichtet. Die Bevölkerung verarmte und rund die Hälfte der Einwohner wanderte nach Amerika aus.

Die Kirche der Burganlage war von 2011 bis 2013 Bestandteil eines EU-Projekts: Im Zuge des Projekts wurden Arbeiten an der Kirche durchgeführt; die HOG des Dorfes ist aktiv und kümmert sich um die Burg.