Instandsetzungsarbeiten in Hundertbücheln

Im Rahmen des Finanzierungsprogrammes für Nutzungserweiterungen konnte die Stiftung Kirchenburgen im Juni diesen Jahres länger geplante Baumaßnahmen an der Kirchenburg von Hundertbücheln (Kirchenbezirk Hermannstadt) durchführen. Am Südturm verfügt die Anlage nun über eine Bühne für Kulturveranstaltungen.

In der Gemeinde Hundertbücheln, wo der Verein Churchfortress e.V. – Friends of Hundertbücheln/Movile und die Heimatortsgemeinschaft (HOG) eine rege Tätigkeit entfalten, bestand bereits seit längerer Zeit der Wunsch, eine Holzkonstruktion für kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte oder Präsentationen einzurichten. Über eine Finanzierung der Beauftragten der detuschen Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) konnte nun nicht nur eine solche kleine Bühne errichtet, sondern auch weitere wichtige Instandsetzungsarbeiten durchgeführt werden.

Mauerwerk und Triumphbogen repariert

Um die Bühne nutzbar zu machen, mussten zuerst profunde Sicherungsarbeiten am Turm und an den angrenzenden Teilen der Wehrmauer durchgeführt werden. Der Südturm, bei dem es sich eigentlich um ein Fragment handelt, dient nun sozusagen als rückwärtiger Abschluss der Bühne und bildet eine wunderschöne Kulisse für künftige Open-Air-Veranstaltungen in der Kirchenburg.

Um das ebenfalls auf dem Areal der Kirchenburg gelegene Fruchthaus (Museum) zu sichern, wurde im Innenbereich der Putz abgetragen, um die dort auftretende Feuchtigkeit zurückzudrängen. Die historischen Umrahmungen der Fenster wurden dabei geschützt. Auch an der Kirche selbst wurde während des knapp dreiwöchigen Einsatzes gearbeitet. om Koordiniert wurden die Arbeiten vom Hermannstädter Architekten Tudor Pavelescu und dem Team seines Büros Modul 28. Im Bereich der Mauern und vor allem am Triumphbogen waren in der Vergangenheit Risse entstanden, die den Putz und an einigen Stellen auch das Mauerwerk beeinträchtigt hatten. Diese wurden nun repariert, sodass auch das Kircheninnere bis auf Weiteres gesichert ist.

Schritt für Schritt zu neuem Glanz

Die baulichen Ursprünge der evangelischen Kirche von Hundertbücheln gehen auf die Mitte des 13. Jahrhunderts zurück. Außer dem Westturm ist gegenwärtig auch noch ein Fragment des Mauerwerkes im Kirchenschiff Teil des alten romanischen Gebäudes. Die Kirchenburg gilt heute als kulturtouristischer Geheimtipp und begeistert immer mehr interessierte Besucher. Die rege Spendenaktivität der HOG Hundertbücheln und die zuverlässige Präsenz des Churchfortress-Vereines im Dorf sorgen in Kombination mit den beratenden und koordinierenden Tätigkeiten der Stiftung Kirchenburgen für ein kontinuierliches Fortschreiten der Instandsetzungsarbeiten.

Im Jahr 2017 kam die Kirchenburg in den Genuss einer Förderung aus dem Ambassador’s Fund for Cultural Preservation der US-amerikanischen Botschaft in Bukarest. Vor zwei Jahren hatten junge Freiwillige im Rahmen eines Projektes der European Heritage Volunteers Teile der Ringmauer sowie eine Treppe wieder instandgesetzt.

Text: Stefan Bichler
Bilder: Tudor Pavelescu